Wildtiere

Verwaiste Feldhasenbabys bekommen jetzt das Fläschchen

Die Jungtiersaison 2022 hat begonnen, weshalb Vorsicht auf Wald und Wiese gilt. Gleich drei Hasenbabys werden zurzeit mit dem Fläschchen großgezogen.

Christine Kaltenecker
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Gleich drei verwaiste Hasenbabys sind derzeit Gäste in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee.
Gleich drei verwaiste Hasenbabys sind derzeit Gäste in der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee.
©Vier Pfoten

Zunächst sollte man wissen, dass nicht alle vermeintlich verlassenenen Feldhasenjungen gerettet werden müssen. Oft ist die Mama ganz in der Nähe, kann sich aber durchaus Zeit lassen, da sie ihre Babys nur etwa zweimal pro Tag säugen muss. Bei den drei neuen Gästen in der von Vier Pfoten geführten Eulen- und Greifvogelstation Haringsee allerdings, war das Eingreifen durchaus richtig: Zwei der Hasenbabys wurden von Spaziergängern leider neben der toten Mutter gefunden und das dritte Hoppelinchen hatte eine sichtbarte Kopf- und Augenverletzung.

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    Gleich drei kleine Feldhasenbabys werden nun in Haringsee mit dem Fläschchen großgezogen.
    Gleich drei kleine Feldhasenbabys werden nun in Haringsee mit dem Fläschchen großgezogen.
    ©Vier Pfoten

    Über den Berg

    Den kleinen Hasen geht es mittlerweile wieder gut. „Sie haben sich schon ans Milchfläschchen gewöhnt, die sie von der Tierpflegerin bekommen. Sie wachsen praktisch stündlich. Natürlich ist es auch hier unser Ziel, sie auszuwildern, sobald sie fit für die Natur sind“, sagt Vier Pfoten Tierarzt Dr. Hans Frey.

    Nicht sofort mitnehmen

    Auch wenn die menschliche Hilfsbereitschaft sehr zu begrüßen ist, gilt genau zu beobachten, ob die wilden Jungtiere tatsächlich Hilfe brauchen. Für einen jungen Hasen ist es absolut normal, alleine in seiner Sasse, einer flachen Erdmulde, zu sitzen und dort den ganzen Tag auf seine Mutter zu warten. Diese ist zwar meist nicht weit entfernt auf Futtersuche, zeigt sich aber niemals, wenn potentielle Feinde (also auch Menschen) in die Nähe ihres Jungen kommen. Auch das Jungtier bitte nicht streicheln, solange die Mutter nicht nachweislich verstorben ist und Hunde unbedingt in der Brut- und Setzzeit an die Leine.

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    „Im Zweifelsfall sollten die Leute immer zuerst in einer Wildtierstation wie der EGS anrufen und um Rat fragen. Das tun glücklicherweise auch viele Menschen. Dadurch haben wir etliche Hasen vor einer nicht notwenigen 'Rettung' durch Menschen bewahren können“, so Dr. Frey.