"Engel mit den Eisaugen"

Verurteilt! Aber Amanda Knox muss nicht in Haft

Die US-Amerikanerin Amanda Knox wurde wegen Verleumdung zu drei Jahren Haft verurteilt. Um eine Haftstrafe kommt Knox aber herum.

Newsdesk Heute
Verurteilt! Aber Amanda Knox muss nicht in Haft
Amanda Knox wurde  galt als Hauptverdächtige im Mordfall Meredith Kercher. Die Medien gaben ihr den Übernamen "Engel mit den Eisaugen".
Pier Paolo Cito / AP / picturedesk.com

Im Jahr 2007 wurde Amanda Knox weltbekannt. Damals wurde die US-Amerikanerin wegen Mordes zu 26 Jahren Haft verurteilt. Zu Unrecht, wie sich später herausstellte. Rund um den Prozess bekam sie den Namen "Engel mit den Eisaugen". Nun wurde die 36-Jährige verurteilt.

Grund für das Urteil: Knox hatte einen unschuldigen Mann für den Mord an ihrer Mitbewohnerin Meredith Kercher im Jahr 2007 verantwortlich gemacht. Am Mittwoch hat ein Gericht in Florenz Knox wegen Verleumdung zu drei Jahren Haft verurteilt.

Amanda Knox und ihr Mann nach dem Urteil vor dem Gericht in Florenz.
Amanda Knox und ihr Mann nach dem Urteil vor dem Gericht in Florenz.
REUTERS/Claudia Greco

Darum kommt Knox nicht in Haft

Um eine Gefängnisstrafe kommt die US-Amerikanerin jedoch herum. Sie hatte bereits in Haft gesessen, nachdem sie als angebliche Mörderin verurteilt worden war. Das Mord-Urteil wurde anschließend aufgehoben. Die verbüßte Haftzeit wurde ihr jetzt vom Gericht angerechnet.

Für den Prozess war Knox erst zum zweiten Mal seit ihrer Freilassung im Jahr 2011 nach Italien zurückgekehrt. Bei dem Urteil zeigte "der Engel mit den Eisaugen" laut Journalisten keine sichtbaren Emotionen. Ihr Anwalt, Carlo della Vedova, sagte jedoch kurz darauf, seine Mandantin bedaure das Urteil.

Die heute 36-Jährige ersuchte zuvor die Geschworenen und den Richter um einen Freispruch. Sie hatte gehofft, dass sie ihren "Namen ein für allemal von den falschen Anschuldigungen" reinwaschen zu können.

Mord an Meredith Kercher weiter ungeklärt

Knox erklärte auch, wie es zu der falschen Beschuldigung gekommen sei. Sie habe Patrick Lumumba, den kongolesischen Besitzer der Bar, in der sie als Austauschstudentin in der italienischen Stadt Perugia halbtags gearbeitet hatte, fälschlicherweise des Mordes beschuldigt. Das sei auf starken polizeilichen Druck hin in einem nächtlichen Verhör ohne Anwalt oder kompetenten Übersetzer geschehen.

Währenddessen ist der Mord an Meredith Kercher bis heute nicht geklärt. Am 2. November 2007 wurde die Studentin Meredith Kercher († 21) erstochen in ihrem Schlafzimmer aufgefunden. In der Autopsie hieß es, sie sei vergewaltigt worden, an ihrem Körper wurden 47 Messerstiche festgestellt. Ihre Kehle war durchgeschnitten. Zweimal wurden "der Engel mit edn Eisaugen" und ihr Ex-Partner verurteilt, zweimal das Urteil mangels ausreichender Beweise wieder aufgehoben.

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