Wirtschaft
Versteckter Trick macht Lebensmittel unbemerkt teurer
Die Verpackungen werden kleiner, die Preise bleiben gleich. Foodwatch Österreich deckt die versteckte Teuerung von zahlreichen Produkten auf.
Am Montag hat die Organisation Foodwatch Österreich die Ergebnisse zu einer Recherche bezüglich Teuerungen in der Lebensmittelbranche veröffentlicht. Das schockierende Resultat: "Bei allen Lebensmitteln unserer Recherche wurde der Inhalt in den vergangenen Monaten reduziert. Zusätzliche sind die Preise teils deutlich angestiegen", erklärt Foodwatch Leiterin Heidi Porstner in einer Aussendung.
Im Zuge der Untersuchung seien zwei Aspekte beleuchtet worden, heißt es: Zum einen ging es um die "indirekte Preiserhöhung durch die so genannte Shrinkflation: Der Inhalt von Lebensmittelverpackungen schrumpft, der Preis wird hingegen nicht entsprechend reduziert." Zum anderen wurde auch die "zusätzliche Preiserhöhung dieser Produkte am Supermarktregal" analysiert.
Kakao, Käse und Chips
Die Untersuchung basiert auf Beschwerden von unzufriedenen Kunden. Drei Produkte nennt Foodwatch stellvertretend für die weit verbreitete Praxis.
"Bei Ovomaltine fehlen seit neuestem 100 Gramm. Der Inhalt ist um zehn Prozent geschrumpft – das macht gleich 5 Kakao-Häferl weniger. Dafür zahlt man seit Jahresanfang um 20 Prozent mehr", heißt es etwa. Auch der halbrunde Käselaib "Mondseer" von Woerle sei bei einer Preissteigerung von sieben Prozent gleichzeitig um 30 Gramm verkleinert worden. In der Tüte Doritos Sweet Chili Pepper Nachos sind jetzt zwölf Prozent weniger drin. Dafür zahlt man fast 14 Prozent mehr.
Ein konkreter Vorwurf der Organisation: Die Füllmengen all dieser Lebensmittel haben in den vergangenen Monaten empfindlich abgenommen. Keiner der Hersteller hat jedoch dazu einen klärenden Hinweis auf der Verpackung angebracht.
Kunden sollen achtsam sein
Mit Shrinkflation werden Preiserhöhungen versteckt an Konsumenten weitergegeben. Das Phänomen ist schwer zu durchschauen. In den Supermarktregalen finden sich selten die Produkte vor und nach der Füllmengen-Reduktion nebeneinander.
Konsumenten müssten sich sowohl die genaue Füllmengen als auch die jeweiligen Preise merken, um diesem Phänomen auf die Schliche zu kommen.