Zu Jahresbeginn kamen schwere Anschuldigungen einer engen Mitarbeiterin gegen Horner auf. Sie warf dem Briten sexuelle Belästigung vor. Papa Jos Verstappen sparte danach nicht mit Kritik an Horner. Auch aus sportlicher Sicht, schließlich haben die Bullen im Saisonverlauf die Dominanz in der Formel 1 verloren.
Der Streit gipfelte ausgerechnet beim Red-Bull-Heimrennen in Spielberg in einem kuriosen Zwist um einen Showrun von Papa Verstappen. Der sollte nämlich vor dem Großen Preis im RB8 aus dem Jahr 2012 einige Runden auf dem Kurs in der Obersteiermark drehen. "Ich hätte fahren können, aber ich habe zurückgezogen. Denn ich habe in den vergangenen Tagen von mehreren Menschen gehört, dass Christian Horner alles getan hat, damit ich nicht fahren kann und dass nichts davon gefilmt wird", erklärte der ehemalige Formel-1-Pilot damals.
Die Stimmung war angespannt. Auch deshalb, weil Dreifach-Weltmeister Max Verstappen, der nach seinem vierten Titel greift, mit einem Wechsel zu Mercedes liebäugelte. Dieser ist für 2025 aber vom Tisch.
In den letzten Wochen ist es ruhig geworden, rückte das Team im enger gewordenen WM-Kampf weiter zusammen, um die Kräfte zu bündeln. Daran hatte auch Max Verstappen seinen Anteil, wie der 27-Jährige nun während des Grand-Prix-Wochenendes von Las Vegas erzählte. "In letzter Zeit lief es viel besser", meinte der 27-Jährige gegenüber der "BBC".
"Man muss nicht beste Freunde sein, sie müssen nicht zusammen in den Urlaub fahren, aber ich denke, dass man eine normale Arbeitsbeziehung haben kann, was absolut der Fall ist", so Verstappen. Er selbst habe keine Partei ergriffen – weder für Papa Jos, noch für Teamchef Horner. "Wenn man mit etwas nicht zufrieden ist, Probleme hat, dann redet man doch darüber. Man spricht direkt miteinander und das ist doch besser, als irgendetwas in den Medien zu sagen. Ich habe das beiden gesagt", betonte der Sieger von 62 Formel-1-Rennen. Und ergänzte: "Ich musste mich nicht für eine Seite entscheiden, es ist darum gegangen, gesunden Menschenverstand auszusprechen. Gegenüber beiden."
Papa Jos habe seinen Sohn lediglich unterstützen wollen, das sei auch Max Verstappen klar: "Er denkt natürlich an mich, will das Beste für mich – was ich machen möchte, wie es für mich im Team läuft. Er hatte natürlich Fragen, aber ich war nur damit beschäftigt, das Auto schneller zu machen. Aber am Ende des Tages hat er gesehen, dass alle nun normal sind und sich auf die Performance konzentrieren."