Wirtschaft
Versicherungen werden um bis zu sieben Prozent teurer
Wegen der hohen Teuerungsrate müssen Versicherte in Österreich demnächst mehr für ihre Polizzen bezahlen.
Sachversicherungen etwa für Kfz, Eigenheim und Haushalt werden sich heuer voraussichtlich um sechs bis sieben Prozent verteuern. Im Gesundheitsbereich dürfte sich das Plus knapp darunter bewegen. Das kündigte Ralph Müller, Generaldirektor der Wiener Städtischen, bei der Präsentation der Bilanz 2022 in Wien an. Grund sind Indexanpassungen.
Wirtschaftlich läuft’s für den Versicherer jedenfalls "solide" – auch wenn man selbst unter einer "Schadensinflation" und steigenden Kosten für Unwetterschäden zu kämpfen hat.
Die Bilanz: 2022 hat die Städtische 3,3 Milliarden Euro an Prämien eingenommen, 2,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Der Gewinn vor Steuern ist um 14,3 Prozent auf 220,4 Millionen Euro gestiegen.
Auch höhere Auszahlungen
Die Leistungen: Die Auszahlungen für Schäden und Leistungen an Kunden legte in Summe um rund zwei Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. In der Sparte Schaden/Unfall betrug die Steigerung fünf Prozent, in der Krankenversicherung waren es sogar +12,6 Prozent. "Wir sind mit einer anziehenden Schadensinflation konfrontiert", so Ralph Müller. "Das betrifft sowohl die Preise bei Reparaturen von Kfz- sowie im Haushalt-Eigenheim-Bereich, in der Industrie als auch die Leistungen im Gesundheitswesen."
Das Klima: Mehr und stärkere Unwetter setzt ebenfalls der Branche zu. Allein seit 2010 summierten sich die Auszahlungen für Unwetterschäden bei der Wiener Städtischen auf 1,1 Milliarden Euro. 2022 mussten 120 Millionen überwiesen werden, im bisherigen Rekordjahr 2021 waren es 200 Millionen. Stichwort Klimawandel: Laut Müller liegt die Erwärmung in Österreich derzeit bereits bei zwei Grad, mittelfristig dürfte es in Richtung drei Grad gehen.
Altersvorsorge immer wichtiger
Das Zukunftsthema: Die Notwendigkeit, privat vorzusorgen, ist laut Ralph Müller angesichts des demographischen Wandels und der angespannten Budgetsituation in Österreich größer denn je. Das staatliche Pensionssystem ist zwar, so Müller, weiter sehr leistungsfähig, die Pensionszahlungen sind hoch, allerdings sei es nicht "ratsam oder gesund, in der Altersvorsorge alles nur auf eine Karte zu setzen".