"Männliche" Boxerin

Verschwörung? "Die wollen kein arabisches Mädchen!"

Die algerische Boxerin Imane Khelif erreicht das Olympiafinale, während ihr Verbandsboss Yassine Arab von einer Verschwörung spricht.

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Verschwörung? "Die wollen kein arabisches Mädchen!"
Imane Khelif
IMAGO

Am Dienstagabend zog Imane Khelif, die Boxerin aus Algerien, in den Olympia-Final ein. Dort kämpft die 25-Jährige nun um die Goldmedaille. Nach dem Fight war sie happy. Sie sagte: "Ich schaue nicht, was über mich geschrieben wird. Nur meine Leistung ist wichtig. Ich weiß, dass ich eine talentierte Person bin."

Dadurch, dass sie nun um den Olympiasieg kämpft, gehen die Geschlechts-Debatten um ihre Person weiter. So meldete sich nun auch noch Yassine Arab, der Direktor des algerischen Olympischen Komitees, zu Wort. Gegenüber arabischen Medien sprach er davon, dass die Boxerin von "zwielichtigen Kräften" angegriffen werde

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Er sagte: "Die bösen Kräfte wollen nicht, dass ein muslimisches Mädchen oder ein arabisches Mädchen in der Rangliste des Frauenboxens aufsteigt. Aber Imane ist sehr stark." Festzuhalten ist: Wen der Verbands-Boss mit den bösen Kräften meint, verriet er nicht exakt. Er äußerte nur wilde Verschwörungstheorien. Weiter hielt er fest, dass ganz Algerien hinter der 25-Jährigen stehe. "Wir sind alle für Imane da", so Arab.

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    Die Kämpfe von Khelif und Lin Yu-Ting werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Diese geht weit über den Sport hinaus und erfasst auch höchste politische Kreise. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden.

    Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt. Diese schweren Vorwürfe wiederholte die IBA am Montag nochmals. Der Verband sprach von Chromosomen und "sehr hohen" Testosteronwerten, die Khelif habe.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die algerische Boxerin Imane Khelif hat das Olympiafinale erreicht, während der Verbandsboss Yassine Arab von einer Verschwörung spricht, die gegen sie gerichtet sei
    • Arab behauptet, dass "böse Kräfte" nicht wollen, dass ein muslimisches oder arabisches Mädchen im Frauenboxen erfolgreich ist, aber er nennt keine konkreten Details
    • Die Kontroverse um Khelif und Lin Yu-Ting bezieht sich auf Geschlechter-Tests und hat politische Auswirkungen
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