Brücken-Einsturz in Baltimore

Vermisste Bauarbeiter stürzten während Pause in den Tod 

Die Vermissten arbeiteten für eine Baufirma und füllten gerade Schlaglöcher, als die Brücke in Baltimore zusammenstürzte. Kollegen sind fassungslos.

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    Nach dem Einsturz einer vierspurigen <strong>Francis-Scott-Key-Brücke</strong>&nbsp;in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland wird vom Tod der 6 Vermissten ausgegangen.
    Nach dem Einsturz einer vierspurigen Francis-Scott-Key-Brücke in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland wird vom Tod der 6 Vermissten ausgegangen.
    IMAGO/ABACAPRESS

    Nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland geht die Polizei vom Tod von sechs Bauarbeitern aus, die in einen Fluss gefallen waren und seitdem vermisst werden.

    Die Suche nach ihnen wurde bis Mittwochfrüh Ortszeit ausgesetzt. Taucher würden um 6 Uhr an die Unglücksstelle zurückkehren, teilte Roland L. Butler Jr. von der Maryland State Police am Dienstagabend mit. Es gehe jedoch nicht mehr um eine Rettungs-, sondern um eine Bergungsaktion.

    Die sechs Vermissten gehörten zu einem Bautrupp, der in der Unglücksnacht damit beauftragt war, Schlaglöcher auf der Francis-Scott-Key-Brücke zu füllen, wie der Verkehrsminister von Maryland, Paul Wiedefeld, sagte. Das Konsulat von Guatemala in Maryland teilte mit, dass zwei von ihnen guatemaltekische Staatsbürger seien.

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      Am Dienstagmorgen (26.03.2024) kam in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zu einem großen Unglück. Die über 2,5 Kilometer lange Francis Scott Key Bridge ist nach einem Zusammenstoß mit einem Schiff komplett in sich eingestürzt.
      Am Dienstagmorgen (26.03.2024) kam in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zu einem großen Unglück. Die über 2,5 Kilometer lange Francis Scott Key Bridge ist nach einem Zusammenstoß mit einem Schiff komplett in sich eingestürzt.
      REUTERS

      Mit Kollaps hat niemand gerechnet

      Jeffrey Pritzker, stellvertretender Geschäftsführer von Brawner Builders, sagte, die Angestellten seiner Firma hätten in der Mitte der Brücke gearbeitet, als diese einstürzte.

      Man lege großen Wert auf die Sicherheit, etwa indem man Absperrungen errichte und Leitkegel, Schilder sowie Signallichter aufstelle. Mit einem Brückenkollaps habe aber niemand gerechnet. "Das war so völlig unvorhergesehen", so Pritzker.

      "Schmerz in ihren Gesichtern"

      Er habe gehört, dass die Vermissten gerade eine Pause gemacht und einige in ihren Lastwagen gesessen hätten, sagte Jesus Campos, der für Brawner Builders auf der Brücke gearbeitet hat und Mitglieder der verunglückten Mannschaft kennt. "Stellen Sie sich vor, Sie wissen, dass Sie fallen. Es ist so schwer. Man weiß nicht, was man tun soll."

      Der römisch-katholische Priester Ako Walker sagte, er habe Zeit mit den Familien der vermissten Arbeiter verbracht, während sie auf Nachrichten über ihre Angehörigen warteten. "Man kann den Schmerz in ihren Gesichtern sehen", so Walker.

      Joe Biden spricht von Unfall

      Die Chronologie der Ereignisse 

      • 1.24 Uhr: Die Lichter des Dali-Containerschiffs flackern, während es den Patapsco River hinunterfährt, wie ein Video vom Unglücksort zeigt.
      • 1.26 Uhr: Laut CNN-Analyse beginnt das Schiff, seinen Kurs in Richtung des Pfeilers der Key Bridge zu ändern.
      • 1.26 bis 1.27 Uhr: Die Lichter des Schiffes flackern weiterhin, wie ein Video des Schiffes zeigt.
      • 1.27 Uhr: Das Schiff rammt die Key Bridge und bringt sie sofort zum Einsturz.
      • 1.40 Uhr: Die Notrufzentrale meldet sich bei der Feuerwehrzentrale von Baltimore (BCFD) wegen einer Meldung über eine Wasserrettung im Patapsco River, so Baltimores Feuerwehrchef James Wallace. Während die Einsatzkräfte reagierten, erhielten die Feuerwehrleute Anrufe über mehrere Personen im Wasser.
      • 1.50 Uhr: Die erste Feuerwehreinheit trifft am Einsatzort ein und meldet einen vollständigen Einsturz der Key Bridge. Die Feuerwehr erfährt, dass sich "wahrscheinlich mehrere Personen auf der Brücke" befanden und wohl ins Wasser fielen, so Feuerwehrchef Wallace.

      In einer ersten Reaktion zeigte sich US-Präsident Joe Biden erschüttert über die Ereignisse. Er sprach von einem "schrecklichen Unfall". Es gebe keinen Hinweis darauf, dass der Einsturz der Brücke das Resultat einer vorsätzlichen Handlung gewesen sei.

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        Heinz-Peter Bader / AP / picturedesk.com

        Auf den Punkt gebracht

        • In Baltimore im US-Staat Maryland stürzt eine Strassenbrücke ein, nachdem ein Frachter in sie geprallt ist
        • Die Suche nach sechs vermissten Bauarbeitern wird unterbrochen, die Behörden gehen von ihrem Tod aus
        • Sie haben zu einem Bautrupp gehört, der Schlaglöcher auf der Brücke ausbessern sollte
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