Auch in Österreich
Vermehrt Fälle der "Papageienkrankheit" in Europa
In Europa treten aktuell mehr Fälle der Atemwegsinfektion auf als üblich. Bis dato gibt es 5 Tote und Dutzende im Spital. Das Risiko ist aber gering.
Mindestens fünf Menschen sind in diesem Jahr in ganz Europa an einem beängstigenden Ausbruch von Psittakose – einer bakteriellen Atemwegsinfektion, besser bekannt als "Papageienkrankheit" – gestorben. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben vier Menschen in Dänemark, einer in den Niederlanden und Dutzende weitere wurden in Österreich, Deutschland und Schweden ins Krankenhaus eingeliefert.
Fieber, Schmerzen, Husten
Bei der Ornithose (Psittakose, Papageienkrankheit) handelt sich um eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Chlamydophila psittaci ausgelöst wird. Die Krankheit wird von Vögeln übertragen und im Allgemeinen durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder das Einatmen von Partikeln aus deren Federn oder getrocknetem Kot weitergegeben. Haustierbesitzer, Geflügelhalter, Gärtner und Tierärzte sind stärker gefährdet, sich mit dem Papageienfieber anzustecken als die meisten Menschen. Die Symptome sind in der Regel leicht und umfassen Fieber, Schmerzen und Husten. In extremen Fällen kann sich die Krankheit zu einer Lungenentzündung entwickeln. Nach Angaben der WHO stirbt etwa einer von 100 Patienten. Der Erreger kommt weltweit vor, die Krankheit tritt aber insgesamt selten auf. Personen, die Kontakt mit Vögeln haben, wird empfohlen, Maske und Handschuhe zu tragen und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Eine Impfung gibt es nicht.
Mehr Fälle als üblich
In ganz Europa lag die Zahl der Fälle in den letzten Monaten deutlich über den üblichen Jahresdurchschnittswerten. In Österreich, wo es in der Regel zwei Fälle pro Jahr gibt, wurden in den letzten Monaten des Jahres 2023 mindestens 14 Fälle registriert, und bis März 2024 wurden vier Fälle gemeldet.
In Dänemark werden in der Regel zwischen 15 und 30 Fälle pro Jahr verzeichnet, aber bis zum 27. Februar wurden mindestens 23 Fälle registriert, von denen 17 zu Krankenhauseinweisungen führten. Seit Dezember 2023 sind in den Niederlanden doppelt so viele Fälle aufgetreten wie für die gleiche Jahreszeit üblich.
Geringes Risiko
In den meisten der jüngsten Fälle berichteten die Patienten über eine Exposition gegenüber Vögeln. Trotz des ungewöhnlichen Anstiegs stuft die WHO das Risiko, das von dem aktuellen Ausbruch ausgeht, als gering ein.