Oberösterreich

Verletzt, traumatisiert – aber Mann bekam keine Pension

Er hatte Glück, dass er überlebte: Ein Mann erlitt einen schweren Arbeitsunfall. Doch es kam noch dicker: Er sollte keine Pension erhalten.

Oberösterreich Heute
Die AUVA wollte nicht zahlen. Der Betroffene wandte sich daraufhin an die Arbeiterkammer.
Die AUVA wollte nicht zahlen. Der Betroffene wandte sich daraufhin an die Arbeiterkammer.
AKOÖ/Wolfgang Spitzbart

Bei der Reparatur eines Lkw in einer Firma im Bezirk Wels-Land wurde der Beschäftigte eingeklemmt. Neben schweren Verletzungen trug er auch massive psychische Folgeschäden davon.

Den Baumaschinentechniker holten immer wieder Erinnerungen an das Unglück ein. Er litt unter einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung. Schlechter Schlaf, Panikattacken und Konzentrationsdefizite waren die Folge. Damit nicht genug: Der Mann hatte zusätzlich mit den Folgen eines Unfalls zu kämpfen, der ihm ein Jahr zuvor passiert war.

All diese Leiden ließen den Schluss zu, dass seine Arbeitsfähigkeit für längere Dauer deutlich gemindert sein wird. Betroffenen steht dann eine Versehrtenrente zu.

Negativer Bescheid

Doch die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) stellte ihm einen negativen Bescheid aus. Ihre Argumentation: Es liege keinesfalls eine Minderung der Erwerbsfähigkeit vor.

Der Mann wandte sich an die Arbeiterkammer, die Bezirksstelle Wels brachte eine Klage. Das eingeschaltete Gericht veranlasste ein neues Gutachten über den gesundheitlichen Zustand.

Die Expertise bestätigte die Rechtsansicht der AK und kam zum Befund, dass eine Gesamtinvalidität von 20 Prozent besteht. Die AUVA musste dem Arbeitnehmer daraufhin eine unbefristete Versehrtenrente in diesem Ausmaß zusprechen.

"Fälle wie dieser zeigen, dass negative Rentenbescheide nicht einfach kampflos hingenommen werden müssen", will Präsident Andreas Stangl Geschädigte ermutigen, sich an die AK zu wenden. Er verweist auf die kostenlose Beratung und Vertretung für Mitglieder.

Viele leiden in der Gastronomie

Eine neue Studie stellt der Gastro-Branche kein gutes Zeugnis aus: Jeder dritte Beschäftigte hat mit ständigem Arbeitsdruck zu kämpfen.

"Da überrascht es nicht, dass viele ihren Job in der Gastronomie aufgeben und sich beruflich verändern wollen", sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Es brauche dringend bessere Arbeitsbedingungen und bessere Entlohnung.

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