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Verhaftungen nach Mord an Journalistin auf Malta
Die Ermittler können im Fall der im Oktober ermordeten Journalistin Daphne Caruana Galizia einen ersten Erfolg vorweisen.
Am Montagvormittag haben die Behörden in Malta zehn Personen festgenommen, die im Verdacht stehen, an der Ermordung der Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia beteiligt gewesen zu sein. Das gab Maltas Premierminister Joseph Muscat auf Twitter bekannt.
Die 53-jährige bekannte Bloggerin war am 16. Oktober nahe ihres Hauses auf Malta durch die Explosion einer Autobombe ums Leben gekommen. Die Ermittlungen ergaben, dass ein halbes Kilogramm des Plastiksprengstoffes Semtex unter ihrem Wagen angebracht worden war.
Drahtzieher auch verhaftet?
Die verhafteten Personen seien bereits seit einiger Zeit unter Beobachtung gestanden, hieß es am Montag. Sie werden in den nächsten 48 Stunden verhört. Es ist nicht bekannt, ob es sich bei den Festgenommenen auch um die Drahtzieher handelt.
An den Ermittlungen sind neben den maltesischen Behörden auch Europol und finnische Sicherheitsbehörden beteiligt. Die Regierung hatte eine Belohnung von über einer Million Euro für Hinweise ausgeschrieben.
Regierungskritisch
Der Fall gewinnt weiter an Brisanz, weil die Berichte von Daphne Caruana Galizia unter anderem zu den "Panama Papers" Regierungsmitglieder in Bedrängnis brachten.
Die Bloggerin hatte Neuwahlen im Juni 2017 erzwungen. Die Frau von Regierungschef Muscat steht im Verdacht, Bestechungsgelder auf geheimen Konten in Panama gebunkert zu haben. Muscat und seine Arbeiterpartei gewannen die Wahl trotz der Vorwürfe.
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(lu)