Vergewaltigung: Szene-DJ zu 32 Monaten Haft verurteilt

Seit drei Monaten war ein bekannter Szene-DJ in Untersuchungshaft gesessen. Die Vorwürfe: Er soll mehrere Frauen gegen ihren Willen geküsst, begrapscht und eine 24-Jährige auf einer Toilette sogar vergewaltigt haben. Er bestritt stets und beteuerte, alles sei einvernehmlich geschehen. Erst vor Gericht legte er am Freitag ein umfassendes Geständnis ab. Als er die Aussage des Opfers hörte, habe er realisiert, dass er sich selbst angelogen und durch schweren Drogenkonsum die Kontrolle verloren habe. Am Freitagnachmittag kam es dann zur Urteilsverkündung.

Das Urteil: 32 Monate Haft, davon 22 auf Bewährung – unbedingt absitzen muss er also "nur" sieben Monate. Denn die Untersuchungshaft wird ihm angerechnet. Die Staatsanwältin legte noch am Freitag Berufung ein, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Zeugen packten aus

Aufgekommen waren die Vorwürfe gegen den großgewachsenen 29-Jährigen durch einen Aufruf auf Instagram mit dem Titel "#TechnoMeToo", im Zuge dessen weitere Betroffene auspackten. Fünf von ihnen sagten als Zeuge vor Gericht aus. Der Finanzcontroller soll darüber hinaus mehrere Frauen im Zustand der Wehrlosigkeit nach Partys bei sich zu Hause missbraucht und eine Bekannte mit einem Griff unter das T-Shirt belästigt haben, so die Anklageschrift.

Der gebürtige Salzburger witterte eine Verschwörung im Zeichen der "toxischen Männlichkeit" und sei "fast vom Sessel gefallen", als er erstmals von den Anschuldigungen gehört habe. "Vielleicht war es ihr peinlich, weil sie ihren Freund mit mir betrogen hat", mutmaßte er im Vorfeld des Prozesses über die 24-Jährige.