Burgenland
Zwei Flüchtlinge tot – Verdächtiger Lenker (19) gefasst
Nach dem Todesdrama im Burgenland, bei dem zwei Personen ums Leben gekommen waren, konnte nun ein Tatverdächtiger in Lettland festgenommen werden.
Am 19. Oktober 2021 kam es zu einer Schleppung von 29 Migranten an der grünen Grenze in Siegendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung). Nach Anhaltung durch eine Patrouille von Soldaten des Österreichischen Bundesheeres, flüchtete der Lenker in zunächst unbekannte Richtung. Zwei der syrischen Flüchtlinge konnten damals nur noch tot geborgen werden.
Eine Alarmfahndung – auch grenzüberschreitend in Ungarn - wurde unmittelbar danach eingeleitet, blieb aber vorerst erfolglos. Gleichzeitig setzten umfangreiche Erhebungen durch Beamte des Landeskriminalamtes Burgenland ein. Von Beginn an wurden diese Erhebungen auch international geführt, insbesondere in Kooperation mit der Polizei in Ungarn. Nun konnte aber ein Tatverdächtiger gefasst werden.
Von Zugriff überrascht
Dabei handelt es sich laut Angaben der LPD Burgenland um einen 19-jährgien Letten, der zwischenzeitlich in sein Heimatland fliehen konnte. Durch akribische kriminalistische Arbeit kamen die Ermittler in weiterer Folge auch auf die Spur des flüchtigen Lenkers der Schleppung von Siegendorf.
Am 22. November 2021 übernahmen die Zielfahnder des Bundeskriminalamtes auf Ersuchen des Landeskriminalamtes Burgenland die internationalen Fahndungsmaßnahmen nach dem gesuchten lettischen Staatsangehörigen. Sofort wurde mit der lettischen Zielfahndungseinheit, kurz FAST Lettland, Kontakt aufgenommen. Nach 17 Tagen intensiv geführter operativen Maßnahmen konnte der Gesuchte am 8. Dezember 2021 in Ogre/Lettland lokalisiert und von den lettischen Behörden festgenommen werden. Er war vom Zugriff und der Festnahme auf offener Straße vollkommen überrascht. Der Tatverdächtige befindet sich derzeit in Übergabehaft.
Insgesamt 12 Festnahmen
In den vergangenen Wochen gelang es den LKA-Ermittlern, insgesamt zwölf mutmaßliche Schlepper in Österreich und weitere acht in Ungarn auszuforschen und festzunehmen. Dabei waren neben den Kriminalisten des LKA auch Beamte der Bezirke Eisenstadt und Oberpullendorf und des Einsatzkommandos Cobra beteiligt. Die mutmaßlichen Schlepper befinden sich in Untersuchungshaft. In einer Aussendung zeigte sich auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) über den Ermittlungserfolg erfreut.