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Verdächtiger im Fall Maddie McCann meldet sich in Brief

In einem handgeschriebenen Brief beklagt sich Christian B., der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann, über eine "Vorverurteilungskampagne".

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    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    Im Zusammenhang mit dem Verschwinden des damals 3-jährigen britischen Mädchens Madeleine Beth McCann am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage in Praia da Luz in Portugal ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des Mordes.
    apa/ picturedesk.com

    Christian B., der Verdächtige im Fall Maddie McCann, fordert den zuständigen Staatsanwalt Hans Christian Wolters dazu auf, zurückzutreten. "Einen Beschuldigten anzuklagen ist das eine. Etwas völlig anderes, nämlich ein unglaublicher Skandal ist es, wenn ein Staatsanwalt noch vor Eröffnung des Hauptverfahrens eine öffentliche Vorverurteilungskampagne lostritt", lautet es im besagten Brief, welcher Bild.de vorliegt.

    "Für das Amt eines Anwalts nicht geeignet"

    Im Brief schreibt der mutmaßliche Täter über Meinungsfreiheit und beschuldigt den zuständigen Staatsanwalt, eine Vorverurteilungskampagne geführt zu haben. Des Weiteren soll Wolters "für das Amt eines Anwalts nicht geeignet sein und Schande über das deutsche Rechtssystem bringen". Warum der Brief erst jetzt bei den Medien eingegangen ist, ist unklar. Datiert war das Schreiben nämlich schon auf den 8. Mai 2021.

    Dem Brief wurde eine Karikatur beigelegt, die Bild.de ebenfalls vorliegt und von Christian B. selbst angefertigt worden sein soll. Sie zeigt die Staatsanwälte Wolters und Ute Lindemann beim Essen in einem Restaurant, wie sie "Filet Forensik" bestellen. Dies soll offenbar ein Verweis dafür sein, dass die Ermittler zugeben, keine forensischen Beweise zu haben, die die Schuld des Verdächtigen belegen.

    Seit vierzehn Jahren verschwunden

    Von der seit 2007 vermissten Maddie fehlt auch vierzehn Jahre nach ihrem Verschwinden jede Spur. Zuletzt schaltete sich ein deutscher Seher ein. Er lieferte der Polizei Hinweise, die zur Auffindung des Mädchens beitragen sollen. Er habe den Ermittlern genaue Koordinaten gegeben, wo er glaubt, dass Maddies Leiche begraben liege: Nämlich in einem Wald, rund zehn Kilometer vom Ort ihres Verschwindens im portugiesischen Ferienort Praia da Luz entfernt.