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Verdächtige der Vergewaltigung kannten sich nicht
Die spanische Polizei konnte alle acht mutmaßlichen Täter der Gruppenvergewaltigung festnehmen. Diese sollen sich gegenseitig ermutigt haben.
Alle acht Verdächtigen, die an der Vergewaltigung einer 18-jährigen Britin im Ferienort Magaluf beteiligt gewesen sein sollen, befinden sich in Haft. Fünf Franzosen und ein Schweizer wurden einen Tag nach der Tat auf Mallorca festgenommen, zwei weitere Franzosen konnte die Polizei am Sonntag fassen. Einer der Männer wurde in der Stadt Scherwiller, knapp 40 Minuten südwestlich von Straßburg, festgenommen, der andere am Euroairport in Frankreich, als er gerade versuchte, in die Türkei zu flüchten.
Wie die spanische Polizei am Montagabend erklärte, sollen die acht mutmaßlichen Täter nicht zur selben Freundesgruppe gehören. Es waren "Fremde, die durch andere Teilnehmer ermutigt wurden", sich den sexuellen Handlungen an der Britin anzuschließen. Es bestand laut "Nouvelles du jour" keine Art von Beziehung zwischen ihnen, was die Ermittlungen der Guardia Civil sehr erschwerte.
Männer "hatten Spaß und lachten"
Wie die Zeitung "Ultima Hora" berichtet, werden die Justizbehörden von Palma de Mallorca nun die Auslieferung der letzten beiden Festgenommenen beantragen. Die Männer befinden sich derzeit in einer Einrichtung der französischen Gendarmerie. Nachdem der zuständige Richter ihre Untersuchungshaft anordnet, werde er auch mit großer Wahrscheinlichkeit dem Auslieferungsantrag an Spanien zustimmen.
Die Tatverdächtigen bestreiten, die Britin in einem Zimmer des Hotels BH Mallorca sexuell misshandelt zu haben. Sie behaupten, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Doch die über 20 Videos, die die Polizei auf den Handys der Männer entdeckte, widerlegen diese Version. Auf den Aufnahmen sei klar zu erkennen, dass in den Morgenstunden des 14. August "sexuelle Gewalt stattgefunden" hat, schreibt "Ultima Hora" weiter. Laut "Nouvelles du jour" zeigen die Videos, dass die Männer "Spaß hatten und lachten".
Aus den medizinischen Untersuchungen geht zudem hervor, dass die 18-Jährige mehrere Blutergüsse oder Griffspuren an ihrem rechten Arm hatte, was darauf hindeutet, dass sie festgehalten wurde. Sie soll auch einen kleinen Schnitt auf ihrer oberen Brust gehabt haben.