Wien

Verdacht auf Doppelmord – jetzt spricht Nachbar

Nach dem mutmaßlichen Doppelmord an zwei Frauen in Wien-Mariahilf herrscht Entsetzen. Nun äußert sich ein Nachbar in "Heute" zu dem Gewaltverbrechen.

Nikolaus Pichler
Nachbar Samuel (19) zeigt sich nach dem Gewaltverbrechen schockiert.
Nachbar Samuel (19) zeigt sich nach dem Gewaltverbrechen schockiert.
Heute

"Die Polizei war bis 22 Uhr, 23 Uhr da. Wir haben gehofft, es ist nichts schlimmes passiert", sagt Samuel (19) gegenüber "Heute". Doch zu diesem Zeitpunkt war es bereits zu spät. Denn zwei Frauen sind am Donnerstag Opfer eines Tötungsdeliktes in Wien-Marihilf geworden. Der Nachbar der beiden wurde am Donnerstag Zeuge des Blaulicht-Wirbels in der Mollardgasse. "Es war ein Riesen-Polizeieinsatz."

Die 32-Jährige und ihre 15-jährige Tochter wurden tot in ihrer Wohnung in Wien-Mariahilf entdeckt. Eine Ärztin verständigte die Polizei, da die anderen Kinder der Frau – zwei Buben im Alter von sieben und neun Jahren – alleine in ihre Ordination gekommen waren. Zunächst hatte sie versucht, die Mutter zu erreichen, was nicht gelang. Die Polizisten holten daraufhin die Kinder ab und fuhren sie nach Hause.

Hinter Wohnungstür machten Beamten grauenhaften Fund

Die Beamten entdeckten schlussendlich gegen 17.15 Uhr die offen stehende Wohnungstür. "Sie sind in die Wohnung hinein und haben vorerst niemanden entdeckt. In einem Zimmer, dessen Tür geschlossen war, haben sie dann die beiden Leichen gefunden", schilderte Polizeisprecher Markus Dittrich. Das Landeskriminalamt Wien übernahm die weiteren Ermittlungen, da die Auffindungssituation auf ein Tötungsdelikt schließen ließ. Wie die beiden getötet wurden, ist noch unklar, eine Obduktion wurde angeordnet und sei aktuell im Gang.

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    Die Fahndung nach dem Täter läuft.
    Die Fahndung nach dem Täter läuft.
    Heute

    "Der Gerichtsmediziner war noch in der Nacht am Tatort", so Dittrich. Mit einem Abschluss sei im Laufe des Tages zu rechnen, erklärte die Polizei. Die beiden Buben seien zunächst zu der Polizeiinspektion Taubstummengasse gebracht worden und werden nun von einem Kriseninterventionsteam betreut. Die näheren Umstände, insbesondere wer für den Tod der beiden Frauen verantwortlich ist, ist nun Gegenstand laufender Ermittlungen.

    Ins Visier genommen haben die Ermittler den tunesischen Lebensgefährten (49) der Frau. Er gilt als tatverdächtig. Zuletzt gesehen hatten die Kinder ihn laut Ermittlern am Mittwochabend. An seiner Wohnadresse konnten die Beamten den Mann allerdings nicht antreffen. Die Fahndung läuft seither auf Hochtouren.

    Die wichtigsten Nummern gegen Gewalt auf einen Blick:
    Polizei-Notruf: 133
    Euro-Notruf: 112
    24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien: 01/71719
    Frauenhaus-Notruf: 05 77 22

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS