Welt
Venezuela bricht Beziehungen mit USA ab
Juan Guaidó, der Präsident des entmachteten Parlaments, hat sich an einer Kundgebung in Caracas zum Staatschef erklärt. Zehntausende Menschen protestierten gegen Maduro.
Venezuela hat die diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen. Das diplomatische Personal müsse innerhalb von 72 Stunden das Land verlassen, sagte Präsident Nicolás Maduro am Mittwoch. Die USA hatten zuvor Parlamentspräsident Juan Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt.
Die regierenden Sozialisten riefen zur Verteidigung von Maduro auf. "Der Präsident ist Nicolás Maduro. Wer Präsident sein will, soll zum (Präsidentenpalast) Miraflores kommen. Dort wird das Volk sein und Nicolás Maduro verteidigen", sagte der Vizepräsident der sozialistischen Partei PSUV, Diosdado Cabello, am Mittwoch auf einer Kundgebung.
Zustimmung aus Brasilien, Paraguay und Kolumbien
Neben den USA haben inzwischen auch Brasilien, Paraguay und Kolumbien Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt. Brasilien unterstütze einen Übergang politisch und wirtschaftlich, damit in Venezuela wieder Frieden und Demokratie einkehre, schrieb Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro auf Twitter.
Auch Paraguays Regierungschef Marito Abdo erklärte in einem Tweet, Guaido als Übergangspräsidenten anzuerkennen. "Kolumbien erkennt Juan Guaido als Präsidenten von Venezuela an und begleitet diesen Weg zurück zur Demokratie, damit sich das venezolanische Volk von der Diktatur befreien kann", lautete die Stellungnahme des kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
Mexikos Regierung hält hingegen an der Präsidentschaft von Maduro fest. Mexiko behalte die gleiche Beziehung mit der legitim gewählten Regierung in dem südamerikanischen Land bei, sagte ein Sprecher von Präsident Andrés Manuel López Obrador dem Fernsehsender "Milenio TV".
Bei einer Kundgebung in Caracas hatte sich Guaido zuvor zum Interimspräsidenten erklärt und Maduro damit offen herausgefordert. (20 Minuten)