Hammer-Ankündigung
Veganes Essen boomt! Billa will noch mehr "Pflanzilla"
Mandeldrink statt Milch, Fakefleisch statt Schweinsschnitzel: Österreich fährt voll auf pflanzliche Produkte ab, sagt Billa und baut das Angebot aus.
Das schlug ein! Im September 2022 eröffnete Billa mit "Billa Pflanzilla" im Wiener Kaufhaus Gerngross seine erste komplett vegane Filiale. Ein zweiter Standort in Graz existiert mittlerweile nicht mehr. Hier habe es sich aber, so Billa, von vornherein um einen zeitlich begrenzten Pop-up-Store gehandelt. Auch das "Pflanzilla"-Konzept eines Markts mit ausschließlich pflanzlichen Produkten wird nicht weiterverfolgt. Dabei ist das Projekt alles andere als tot.
Rein veganer Supermarkt bleibt Einzelfall
Tatsächlich wurde der "Pflanzilla"-Plan nur den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst, wie Billa im Talk mit "Heute" verrät. Konkret hat sich der Supermarktriese darauf verlegt, in Regionen mit entsprechender Nachfrage bzw. in Billa-Plus-Märkten mit dem nötigen Platz "Pflanzilla Welten" einzurichten. Dabei handelt es sich um eigene, klar gekennzeichnete Regalmeter, in denen ausschließlich vegane Produkte zu finden sind.
Deutlich mehr "Pflanzilla Welten"
Trotz des Schwenks bleibt die "Pflanzilla"-Filiale in der Wiener Mariahilfer Straße bestehen. Sie wird als Testmarkt weitergeführt, wo Innovationen und Neuheiten ausprobiert und, bei entsprechend positivem Kundenecho, ihren Weg in die "Pflanzilla Welten" bzw. sogar ins reguläre Billa-Sortiment finden. Aktuell betreibt Billa diese Vegan-Inseln in 39 Plus-Märkten, allein 2024 wurde die Anzahl verdoppelt. Heuer sollen weitere hinzukommen. Wie viele – offen.
Fakefleisch-Absatz um 24 Prozent gestiegen
Pflanzlicher Genuss sei längst mehr als ein Trend, er stehe für eine nachhaltige Entwicklung, begründet Billa den deutlichen Ausbau der "Pflanzilla Welten". Allein in den ersten 48 Wochen 2024 sei im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) der Absatz an pflanzlichen Fleischprodukten um 24 Prozent, jener an pflanzlichen Milchersatzprodukten um elf Prozent gestiegen, so der Supermarktriese.
Kritik an Veganer-Diskriminierung
Gleichzeitig wird die österreichische Abgabenpolitik kritisiert, wonach Milchalternativen mit 20 Prozent Umsatzsteuer belegt sind, während Käufer bei tierischer Milch nur zehn Prozent Aufschlag zahlen. In Ländern wie Dänemark, Frankreich und Irland würden pflanzliche Drinks bereits gleich behandelt. "Es ist nicht zeitgemäß und gegenüber Kundinnen und Kunden schlichtweg unfair, dass die pflanzlichen Varianten im Vergleich zu tierischer Milch doppelt so hoch besteuert werden", ärgert sich Verena Wiederkehr, die bei Billa für die Entwicklung der pflanzlichen Produktpalette verantwortlich zeichnet.
Billa halbiert Mehrwertsteuer auf Pflanzendrinks
Laut Wiederkehr würde Billa "bereits seit über zwei Jahren die steuerliche Gleichstellung fordern". Das Thema Preis sei die größte Hürde für den Einkauf, die rein pflanzlichen Produkte würden somit einen unnötigen, aber immensen Nachteil erfahren. Im Falle einer steuerlichen Anpassung werde man den Vorteil "selbstverständlich 1:1 an unsere Kunden weitergeben". Um auf den Missstand hinzuweisen, schenkt Billa im Rahmen des Veganuary – das ist ein weltweiter Aktionsmonat für vegane Ernährung, der traditionell im Jänner stattfindet – die Extra-Mehrwertsteuer auf pflanzliche Drinks.
Diese Schnitzelsemmel hat nie ein Schwein gesehen
Zusätzlich macht der Händler mit Neuheiten Lust auf pflanzliche Spezialitäten. Im Visier – der Pausen-Hit Schnitzelsemmel, den es ab sofort in einer veganen Variante in ausgewählten Billa- bzw. Billa-Plus-Märkten an der heißen Theke zu kaufen gibt. Bis 22. Jänner kostet das Soja-Schnitzel in der Bio-Semmel in Aktion 1,99 Euro, danach zahlen Kunden den regulären Preis von 2,69 Euro. Naschkatzen möchte Billa mit einem rein pflanzlichen Croissant, verfeinert mit Pistazienfüllung und Pistazienkeksteig, und einem Aktionspreis von 1,99 Euro ködern.
Die Bilder des Tages
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Auf den Punkt gebracht
- Billa erweitert sein Angebot an veganen Produkten und setzt dabei auf sogenannte "Pflanzilla Welten" in ausgewählten Märkten, anstatt auf rein vegane Filialen.
- Trotz der Kritik an der höheren Besteuerung von Milchalternativen und der Schließung eines Pop-up-Stores in Graz, bleibt die vegane Filiale in Wien als Testmarkt bestehen, während der Absatz von pflanzlichen Fleisch- und Milchersatzprodukten in Österreich stark gestiegen ist.