Kein spezielles Menü in Zelle

Veganer klagt Polizei: "Lieber Hunger als Butter essen"

Weil er im Polizeigewahrsam keine vegane Mahlzeit bekam, zieht ein Tierschützer vor Gericht. Seine Forderung: Veganer-Special überall.

Christoph Weichsler
Veganer klagt Polizei: "Lieber Hunger als Butter essen"
Ein Tierschützer klagt: Im Polizeigewahrsam wurde ihm statt veganer Mahlzeiten Butter und Marmelade serviert. Ein Urteil soll nun Klarheit schaffen.
Getty Images/iStockphoto (Fotomontage)

"Ich würde lieber verhungern, als Tierprodukte zu essen!" – Mit dieser Aussage treibt Tierschützer Georg Prinz die Diskussion über Veganismus auf die Spitze. Während einer 20-stündigen Haft im Innsbrucker Polizeianhaltezentrum (PAZ) bekam er kein veganes Essen – und klagt nun. Die Forderung: Öffentliche Einrichtungen sollen verpflichtet werden, überall vegane Alternativen anzubieten.

Der Fall sorgt für Empörung: "Dann müsste das Heer auch vegane Stiefel beschaffen, und in allen Kindergärten gäbe es Sojaschnitzel statt Wurstsemmeln", so VGT-Obmann Martin Balluch gegenüber der "Tiroler Tageszeitung", der Prinz unterstützt.

Weißbrot und Marmelade – eine Provokation?

Die Polizei widerspricht: "Veganes Essen ist im PAZ verfügbar – von Fertiggerichten bis schwarzem Kaffee. Aber man muss das auch kommunizieren", erklärt Polizeisprecherin Julia Plank. Prinz jedoch behauptet, trotz mehrfacher Bitte nichts Veganes erhalten zu haben. Stattdessen gab es Weißbrot, Marmelade – und Butter.

"Das ist eine bewusste Provokation", tobt Prinz, der seit elf Jahren strikt vegan lebt. "Ich möchte nicht, dass wegen mir Tiere leiden und sterben. Das ist meine Weltanschauung."

Bis Weihnachten zum Urteil – oder bis zum Höchstgericht

Die Richterin am Landesverwaltungsgericht will bis Weihnachten entscheiden. Doch egal wie das Urteil ausfällt, die Aktivisten geben nicht klein bei. "Wenn wir verlieren, gehen wir bis zum Höchstgericht. Dieses Urteil könnte die Gesellschaft verändern", kündigt Balluch an.

Auch in Gefängnissen oder beim Heer wird bereits auf besondere Ernährungswünsche Rücksicht genommen. Vegane Kost gibt es jedoch nur "auf Anfrage", erklärt Justizsprecherin Sina Bründler. Beim Bundesheer setzt man auf Bio- und Regionalität, doch vegane Alternativen spielen bisher eine Nebenrolle.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Tierschützer namens Georg Prinz klagt die Polizei, weil er während einer 20-stündigen Haft im Innsbrucker Polizeianhaltezentrum keine vegane Mahlzeit erhielt und fordert, dass öffentliche Einrichtungen verpflichtet werden, vegane Alternativen anzubieten.
    • Der Fall sorgt für kontroverse Diskussionen, wobei Unterstützer wie VGT-Obmann Martin Balluch betonen, dass das Urteil gesellschaftliche Veränderungen bewirken könnte, während die Polizei behauptet, vegane Optionen seien verfügbar, aber nicht ausreichend kommuniziert worden.
    CW
    Akt.