Vater von Taliban getötet! Als Flüchtling zu ManCity

Nadia Nadims Vita liest sich wie ein Thriller! Die 29-Jährige hat stets ein Lächeln auf den Lippen. Auf den ersten Blick kein Wunder! Die Stürmerin hat den Durchbruch in ihrer großen Leidenschaft, dem Fußball, längst geschafft. Jüngst wechselte sie von den Portland Thorns zu Manchester City. Portland spielt in der höchsten Frauen-Liga der USA.

Für Dänemark netzte die Angreiferin in 73 Länderspielen schon 21 Mal. Als wäre das alles nicht genug, ist die Tausendsasserin drauf und dran, in ihrem Medizinstudium den Doktortitel zu ergattern.

Flucht vor der Taliban

Dass es Nadim dorthin geschafft hat, wo sie heute steht, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. In ihrer Jugend musste sie die Gräuel der Schreckensherrschaft der Taliban am eigenen Leib miterleben. Ihr Vater wurde von der fundamentalistischen Miliz verschleppt und getötet. Daraufhin floh Nadim im Alter von zwölf Jahren mit ihrer Mutter und ihren vier Schwestern aus ihrem Geburtsland Afghanistan. "Wir hatten dort keinerlei Zukunft. Keine Schule, keine Arbeit. Wir durften ohne männliche Begleitung nicht einmal die Straße entlang gehen. Das Land um uns herum stand lichterloh in Flammen", wird sie in einem FIFA-Portrait zitiert.

Die Liebe zum Fußball wurde ihr bereits in die Wiege gelegt. "Mein Vater war ein riesiger Fußballfan", verriet Nadim vor ihrem Wechsel zu ManCity. "Er war völlig verrückt danach und hat versucht, seine Liebe zum Fußball an seine fünf Töchter weiterzugeben."

Neue Heimat Dänemark



Die Familie fand in Dänemark eine neue Heimat, Nadim wuchs fortan in Aarhus auf. Beim lokalen Klub GUG Boldklub FC startete sie ihre Karriere als Fußballerin. Die dänische Staatsbürgerschaft hat Nadim seit 2009, debütierte noch im selben Jahr für die Nationalmannschaft. Seither ist die Stürmerin aus der Dänemark-Auswahl nicht mehr wegzudenken.

Nadim bezwang ÖFB-Mädels



Heimischen Fußball-Fans ist die Frauen-EM 2017 in den Niederlanden in guter Erinnerung. Österreich feierte sensationell den Einzug ins Halbfinale. Dort war gegen Dänemark und seine Ausnahme-Stürmerin Nadim Endstation. Die ÖFB-Mädels mussten sich im Elfmeterschießen geschlagen geben.

Für Nadim platzte der Traum vom Titel im Finalspiel. Der Sieg ging an die Gastgeber. Die Niederlande siegte 4:2.

(SeK)