Olympia-Aufreger
Vater von "männlicher" Boxerin zeigt Geburtsurkunde
Imane Khelif hat eine Olympia-Medaille im Boxen sicher. Aber: Die Diskussion, ob sie im Frauen-Bewerb richtig aufgehoben ist, reißen nicht ab.
Das Frauen-Boxen steht bei den Olympischen Sommerspielen in Paris im Fokus. Allerdings ist eine Geschlechter-Debatte der Auslöser.
Imane Khelif aus Algerien ist bei den Frauen im Weltergewicht am Start. Das war bei der WM 2023 noch anders. Sie bestand einen "biochemischen" Geschlechtstest nicht, durfte daher nicht zum Finale antreten. Sie habe ein X- und ein Y-Chromosom, wie ein Mann, hieß es. Auch der Testosteron-Wert sei erhöht.
Das Olympische Komitee (IOC) sah jedoch keinen Grund, Khelif auszuschließen. Die Boxerin ließ sich nicht beirren, gewann in Paris ihre ersten beiden Kämpfe, hat damit eine Medaille sicher. Die Diskussionen, ob zu Recht oder nicht, reißen nicht ab.
Nun meldete sich Khelifs Vater im französischen TV-Sender "BFMTV" zu Wort – und präsentierte die Geburtsurkunde seines Kindes. "Sie ist ein Mädchen. Sie wurde als Mädchen aufgezogen. Sie ist ein starkes Mädchen. Ich habe sie dazu erzogen, hart zu arbeiten und mutig zu sein. Sie hat einen starken Willen zu arbeiten und zu trainieren", sagte er. "Sie ist eine Frau, wir haben alle Beweise, inklusive ihrer Geburtsurkunde."
Die Sportlerin selbst brach ebenfalls ihr Schweigen, sagte nach ihrem Viertelfinalsieg: "Das gesamte arabische Volk kennt mich seit Jahren. Ich habe jahrelang an internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Ich wurde unfair behandelt."