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Vater hört, wie Tochter (6) starb & bricht zusammen

Heute Redaktion
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Im deutschen Neubrandenburg musste ein Vater aus dem Gerichtssaal gebracht werden, als die Rechtsmedizinerin über die Verletzungen seiner kleinen Tochter spricht.

Vor einem Jahr, am 12. Jänner, fand man die sechsjährige Leonie tot in ihrem Bett. Ihr Stiefvater, David H. (28) erklärte den Beamten, das Mädchen sei eine Treppe runtergestürzt. Anders könne er sich den Tod von ihr nicht erklären. Auch am Landgericht Neubrandenburg wurde die schriftliche Erklärung von seinen Anwälten vorgelesen.

Schnell geriet er jedoch ins Fadenkreuz der Ermittler. Denn auch der Bruder des Mädchens wies Verletzungen auf. Woher die stammen würden? Treppensturz, so der Verdächtige.

Vater musste aus Saal gebracht werden

Die Gerichtsmedizinerin Britta Bockholdt untermauerte seine Aussagen jedoch nicht. Im Gegenteil. Vor dem Richter erklärte sie, dass die Leiche der Sechsjährigen zahlreiche, ältere Verletzungen aufwies. Sie vermutete, dass es sich dabei um Tritte und Box-Schläge handle.

Sie holte aber noch weiter aus: So soll Leonie auch schlecht gegessen haben. Grund dafür waren wohl ihre schlechten Zähne, die nie behandelt wurden. Ebenso wenig wie die anderen Verletzungen. Denn in der Krankenakte des Mädchens wurde nichts dergleichen vermerkt.

Im Gerichtssaal saß auch der leibliche Vater der Sechsjährigen. Die Ausführungen der Rechtsmedizinerin sind jedoch zu viel für ihn. Er brach zusammen und musste aus dem Saal gebracht werden.

Prügel bei Grillabend

Er musste sich deshalb nicht mehr mit anhören, wie Bockholdt vor dem Richter weiter ins Detail ging. So soll mit einem Kinderwagenbügel auf Leonies Kopf eingeschlagen worden sein, was wohl letzten Endes zu ihrem Tod führte. Das Mädchen starb an einer Hirnblutung.

Während dem Prozess sagte auch der Cousin des Angeklagten aus. Er sprach von der Gewaltbereitschaft des Stiefvaters. So habe er die Sechsjährige während eines Grillabends mit dem Handrücken so wuchtig ins Gesicht geschlagen, dass sie gegen die Wand prallte. Anschließend soll er sie kopfüber in einen schwarzen Müllsack gesteckt haben.

David H. wird Mord durch Unterlassen und Misshandlung von Schutzbefohlenen vorgeworfen. Das Urteil wird für den 9. Jänner erwartet.