BP-Wahl 2022

Hier schnitten die Kandidaten in NÖ am besten ab

Für Helga Krismer (Grüne) hätten sich „Toleranz und der achtsame Stil“ durchgesetzt. FPNÖ-Chef Landbauer ortete hingegen eine „gewaltige Klatsche“.

Erich Wessely
Alexander Van der Bellen
Alexander Van der Bellen
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

1.294.432 Menschen durften in Niederösterreich bei der Präsidentenwahl teilnehmen, 151.046 Wahlkarten wurden in NÖ ausgestellt, um 25.430 weniger als bei der Nationalratswahl vor drei Jahren – dennoch der zweithöchste Wert aller bisherigen Urnengänge. Laut SORA-Hochrechnung (inklusive Wahlkarten) holte Alexander Van der Bellen auch in NÖ die absolute Mehrheit (53,7 %, Stand: 9.10., 19 Uhr), es folgen Walter Rosenkranz (FP, 18,8 %), Tassilo Wallentin (9,0 %), Dominik Wlazny (8,7 %), Gerald Grosz (5,7 %), MFG-Chef Michael Brunner (2,2 %) und Heinrich Staudinger (1,9 %).

"Respektvoll geführter Wahlkampf"

Landeschefin Johanna Mikl-Leitner (VP) gratulierte dem Amtsinhaber: „Ich möchte dem in seinem Amt bestätigten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen zum heutigen Wahlergebnis gratulieren und gleichzeitig allen Kandidaten für den fair und respektvoll geführten Wahlkampf danken.“ Van der Bellen bescheinigte sie ein "ruhige und besonnene Amtsführung" in schwierigen Zeiten.

"Stil von Weitsicht, Toleranz und Solidarität geprägt"

„Es freut mich für Österreich, dass der achtsame Stil Van der Bellens, von Weitsicht, Toleranz und Solidarität geprägt, die Mehrheit überzeugt hat“, zeigte sich die nö. Grünen-Landessprecherin Helga Krismer zufrieden. Und: „In diesen Zeiten brauchen wir die Erfahrung unseres Präsidenten.“

FPNÖ-Chef Udo Landbauer gratulierte hingegen dem blauen Kandidaten Walter Rosenkranz zu einem „sehr guten Ergebnis“. Zwar sei es nicht gelungen, den „Systemkandidaten Van der Bellen in eine Stichwahl zu zwingen“, das Ergebnis sei aber „eine gewaltige Klatsche für den grünen Bundespräsidenten“. Landbauer deutete das Ergebnis jedenfalls als Zeichen für Veränderung - mehr dazu hier.

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    Alexander Van der Bellen wurde am Sonntag wiedergewählt.
    Alexander Van der Bellen wurde am Sonntag wiedergewählt.
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    LHStv. Franz Schnabl (SPÖ) bezeichnete den Bundespräsidenten als jemanden, der "selbst in schwierigsten Politzeiten" gezeigt habe, "dass er ein Mann ist, der mit Ruhe, Ausgewogenheit und Sachverstand in der Lage ist, auch tiefe Krisen zu bewältigen und dieses wichtige Amt umsichtig auszuüben".

    Neos-Landessprecherin Indra Collini stieß in ein ähnliches Horn und fand ebenso lobende Worte zur ersten Amtszeit des Bundespräsidenten. Nun müsse Van der Bellen "eine laute und starke Stimme für mehr Transparenz und saubere Politik sein und dabei mithelfen, die Korruption im politischen System ein für alle Mal zu beenden".

    Rosenkranz trumpfte in seiner Heimat Krems auf

    Rosenkranz erntete in seiner Heimat Krems ein deutlich über dem Bundestrend liegendes Ergebnis von 26,42 Prozent. Für Van der Bellen sprachen sich in der Statutarstadt am Tor zur Wachau allerdings 53,43 Prozent aus. Staudinger kam in seiner Wohnort-Gemeinde Schrems (Bezirk Gmünd) auf 6,39 Prozent der Stimmen. Im heimatlichen Pressbaum (Bezirk St. Pölten) erreichte Brunner 1,77 Prozent.

    Bestes VdB-NÖ-Ergebnis in Andlersdorf

    Das beste Ergebnis in Niederösterreich verbuchte Van der Bellen mit 72,94 Prozent in Andlersdorf (Bezirk Gänserndorf) für sich. Es folgten Maria Enzersdorf im Bezirk Mödling (71,26 Prozent) und Klosterneuburg (Bezirk Tulln/67,89 Prozent). Das schwächste Ergebnis gab es für den Amtsinhaber in Dorfstetten (Bezirk Melk), wo er auf 31,48 Prozent kam.

    Rosenkranz siegt in Dorfstetten

    Apropos Dorfstetten: In der im Waldviertel gelegenen Gemeinde holte Rosenkranz mit 40,12 Prozent sein bestes Niederösterreich-Resultat. Ähnlich stark war der Volksanwalt in zwei Gemeinden im Bezirk Zwettl: Altmelon (39,55 Prozent) und Schönbach (38,08 Prozent). In der Van-der-Bellen-Hochburg Andlersdorf stand für Rosenkranz mit 4,71 Prozent das schlechteste Ergebnis zu Buche.

    Beste Ergebnisse der Kandidaten in NÖ

    Wallentin schnitt mit 17,20 Prozent in Altendorf (Bezirk Neunkirchen) am besten ab, Wlazny mit 17,14 Prozent in Seefeld-Kadolz (Bezirk Hollabrunn). Mit 16,67 Prozent reüssierte Grosz in Bürg-Vöstenhof (Bezirk Neunkirchen) am meisten. Brunner erreichte sein stärkstes Ergebnis in Puchenstuben (Bezirk Scheibbs), wo er auf 7,59 Prozent kam. Für Staudinger waren in St. Oswald (Bezirk Melk) erreichte 7,53 Prozent das beste Niederösterreich-Resultat.

    Wenig Überraschungen gab es - geht man vom Bundestrend aus - in der Landeshauptstadt St. Pölten. Van der Bellen belegte mit 55,36 Prozent Platz eins, dahinter folgte Rosenkranz (17,75 Prozent). Wlazny kam als Dritter auf 9,25 Prozent, Wallentin auf 7,56 Prozent. Mit 5,94 Prozent rangierte Grosz auf Platz fünf, es folgten Brunner (2,35 Prozent) und Staudinger (1,79 Prozent).

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