Parlament stimmte zu

US-Staat will Kinderschänder kastrieren lassen

Täter eines Sexualdelikts an Kindern unter 13 Jahren sollen laut dem Gesetzesentwurf zu einer chirurgischen Kastration gezwungen werden können.

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US-Staat will Kinderschänder kastrieren lassen
Neben einer Freiheitsstrafe droht pädophilen Sexualstraftätern eine Operation. (Symbolbild)
Getty Images/iStockphoto

Zusätzlich zu einer Gefängnisstrafe können Pädophile in Louisiana, die ein Sexualdelikt an Kindern unter 13 Jahren verüben, durch einen richterlichen Beschluss kastriert werden. Dem stimmte das Parlament des US-Staates am Montag zu.

Chemische Kastration

Louisiana ist der erste Bundesstaat, in dem eine Kastration durch ein richterliches Urteil angeordnet werden kann, sofern der republikanische Gouverneur Jeff Landry das Gesetz unterzeichnet. In einigen Staaten ist die chemische Kastration bereits zugelassen, dazu gehören Florida, Kalifornien und Texas.

Dabei werden den Straftätern Medikamente gegeben, die die Testosteron-Produktion unterdrücken, wodurch der Sexualtrieb unterbunden wird. In einigen dieser Staaten können sich Straftäter für den chirurgischen Eingriff entscheiden, wenn sie dies wünschen. Im Vergleich zu den Testosteron-hemmenden Medikamenten ist eine chirurgische Kastration ein größerer Eingriff.

Anklage bei "Nichterfüllung"

"Dies ist eine Konsequenz", sagte die republikanische Senatorin Valarie Hodges während einer Anhörung des Ausschusses im April. "Es ist ein Schritt, der über das Gefängnis und die Entlassung hinausgeht".

Die Verhängung der Strafe hängt von Einzelfällen ab und erfolgt nicht automatisch, sondern liegt im Ermessen der Richterinnen und Richter. Weigert sich ein Verurteilter oder erscheint nicht zur Prozedur, könnte er wegen "Nichterfüllung" angeklagt werden. Dies hätte eine zusätzliche Gefängnisstrafe von drei bis fünf Jahren zur Folge, wie es im Gesetzesentwurf heißt.

"Grausame und ungewöhnliche Bestrafung"

Der Gesetzentwurf wurde im republikanisch dominierten Parlament mit einer überwältigenden Mehrheit angenommen. Dagegen stimmten vor allem die Demokraten. Allerdings hat eine demokratische Senatorin, Regina Barrow, den Gesetzentwurf eingebracht. Die Gegnerinnen und Gegner bezeichnen die Prozedur als "grausame und ungewöhnliche Bestrafung" und stellen deren Wirksamkeit infrage.

Derzeit sind in Louisiana 2224 Personen wegen Sexualverbrechen an Kindern unter 13 Jahren im Gefängnis. Tritt das Gesetz in Kraft, kann es nur auf Personen angewandt werden, die für ein Verbrechen verurteilt wurden, das am oder nach dem 1. August dieses Jahres begangen wurde.

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