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US-Militär bestellt Pizza, will Boten abschieben

Heute Redaktion
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Ein Lieferant wurde in New York zu einer Armeebasis bestellt – dort gab es statt Trinkgeld Handschellen. Tausende protestieren gegen seine Abschiebung.

Der Fall eines 35-jährigen Ecuadorianers polarisiert in New York: Der illegal in die USA eingewanderte Mann arbeitete als Pizzabote und wurde nach einer Fahrt in der Nacht des ersten Juni verhaftet.

Pablo Villavicencio hatte bereits mehrmals Pizza zur Armeebasis Fort Hamilton im Stadtteil Brooklyn gebracht. Um die Basis zu betreten, musste er sich ausweisen, was er mit seiner New Yorker ID-Karte tat, auf der kein Immigrationsstatus vermerkt ist.

Bei Lieferung Festnahme

Allerdings musste Villavicencio auch ein Dokument unterschreiben, das einen Background-Check erlaubt. Bei jenem wurde entdeckt, dass der Vater von zwei Kindern keine gültige Aufenthaltsgenehmigung hat. Er wurde direkt in der Armeebasis von der Militärpolizei festgenommen und dann an die Fremdenpolizei überstellt. Ihm droht nun die Abschiebung.

Der Fall sorgte in den USA für teils empörte Reaktionen. Kritiker des Vorgehens weisen darauf hin, dass große Teile der Gastronomie und des Dienstleistungssektors auf "illegale" Immigranten angewiesen ist. Doch US-Präsident Trump gab nach seinem Amtsantritt im Jänner 2017 die Parole an die Exekutive aus, auch gut integrierte Ausländer ohne Vorstrafen festzunehmen und abzuschieben, wenn keine gültigen Dokumente vorgewiesen werden. (red)