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US-Hauptstadt vor Amtsübergabe in Ausnahmezustand

In zwei Tagen findet die Amtseinführung von Joe Biden in Washington statt. Nach den jüngsten Ereignissen gleicht die Stadt aktuell einem Kriegsgebiet.

Michael Rauhofer-Redl
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In den USA wurden strenge Sicherheitsvorkehrungen vor der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident getroffen.
In den USA wurden strenge Sicherheitsvorkehrungen vor der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident getroffen.
ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP / picturedesk.com

Die tödlichen Ausschreitungen, die die USA vor rund zwei Wochen erschütterten, sind bei den Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt Washington D.C. noch in bester Erinnerung. Weil in zwei Tagen, am 20. Jänner, die Amtseinführung des gewählten Präsidenten Joe Biden ansteht und die Sicherheitsbehörden erneute Krawalle um jeden Preis verhindern wollen, sind weite Teile der Hauptstadt aktuell hermetisch abgeriegelt. 

Zu den drastischen Sicherheitsmaßnahmen zählt, dass unter anderem rund ein Dutzend U-Bahn-Stationen geschlossen sind. Kundgebungen von Trump-Unterstützern sind am Tag der Amtsübergabe nur an ausgesuchten Plätzen gestattet, und dann nur in sehr überschaubarem Umfang. Das Kapitol, Schauplatz der jüngsten Eskalationen, sowie das Weiße Haus sind mit Betonsperren und Zäunen gesichert. 

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    In den USA wurden strenge Sicherheitsvorkehrungen vor der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident getroffen.
    In den USA wurden strenge Sicherheitsvorkehrungen vor der Amtseinführung von Joe Biden als neuer US-Präsident getroffen.
    ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP / picturedesk.com

    20.000 Nationalgardisten im Einsatz

    Zusätzlich sorgen aktuell um die 20.000 Einsatzkräfte von der Nationalgarde für Ordnung und Sicherheit in Washington. Die Bilder gleichen den Sicherheitsvorkehrungen in einem Krisengebiet. Das gesamte Regierungsviertel wurde in verschiedene Zonen eingeteilt. Diese dürfen nur unter äußerst strengen Richtlinien betreten und durchquert werden. 

    Die demokratische Bürgermeisterin der Stadt, Muriel Browser, bat die Bevölkerung um Verständnis für die drastischen Einschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen. "Wir haben eine besondere Verantwortung dafür, dass es in unserem Land eine friedliche Amtsübergabe gibt", gibt sie als Begründung für den Ausnahmezustand an. Wie hoch die tatsächliche Gefahr für erneute Ausschreitungen ist, kann wohl niemand einschätzen. Aber schon am vergangenen Freitag (15. Jänner) wurde ein Mann an einem Kontrollpunkt festgenommen, der sowohl eine Waffe und Munition als auch einen gefälschten Ausweis bei sich hatte.