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US-Behörde erwägt Impfstoff-Zulassung vor Testende
Die zuständige US-Behörde erwägt die Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus vor Abschluss der finalen Testphase.
Wann wird es einen wirksamen Impfstoff gegen das Coronavirus geben? Nachdem es in Russland bereits einen zugelassenen Impfstoff gibt, versucht man nun auch in den USA aufs Gas zu drücken. Deswegen erwägt die Arzneimittelaufsichtsbehörde der USA (FDA) die Zulassung eines Impfstoffes gegen das grassierende Coronavirus noch vor Ende der dritten und finalen Testphase.
FDA-Chef Stephan Hahn erklärte gegenüber der "Financial Times", dass eon entsprechender Antrag vom Hersteller kommen müsste. In der Angelegenheit handle es sich nicht um eine "politische Entscheidung", sagte Hahn. Seine Behörde würde dann darüber entscheiden, ob der Antrag "angemessen" sei oder nicht. Grundlage dafür sollen dafür die zum Zeitpunkt des eingebrachten Antrags vorliegenden wissenschaftlichen und medizinischen Daten sein.
Druck vom Weißen Haus?
Hahn wehrte sich gegen den Vorwurf, dass seine Behörde von Präsident Donald Trump unter Druck gesetzt wurde. Dieser hatte die Möglichkeit eines Impfstoffes noch vor der anstehenden Präsidentschaftswahl am 3. November in Aussicht gestellt.
Kritiker Hahns werfen dem FDA-Boss vor, bereits mehrmals vor Donald Trump in die Knie gegangen zu sein. So hagelte es zu einem früheren Zeitpunkt bereits Kritik dafür, dass die FDA das Malariamittel Hydroxychloroquin für die Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen hat. Auch dass Hahn in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump die Wirksamkeit des von wieder gesundeten Covid-19-Patienten hervorstrich, hielten Experten für stark übertrieben.