Oberösterreich

Urne und Laubbläser im Linzer Fundbüro abgegeben

Handy, Schlüssel, Geldbörse: Täglich verlieren viele Menschen ihre Gegenstände. Im Linzer Fundbüro landen immer wieder auch kuriose Dinge. 

Johannes Rausch
Schlüssel werden im Linzer Fundbüro täglich abgegeben, eine Urne hingegen ist bis jetzt erst einmal hinterlegt worden.
Schlüssel werden im Linzer Fundbüro täglich abgegeben, eine Urne hingegen ist bis jetzt erst einmal hinterlegt worden.
Stadt Linz, iStock

Hast du heute auch schon etwas verloren? Täglich landet Verlorengegangenes im Fundbüro, das sich im Neuen Rathaus befindet. Aktuell warten in der Landeshauptstadt rund 6.000 Gegenstände darauf, von ihren Besitzern abgeholt zu werden. Unter den abgegebenen Sachen finden sich einige Kuriositäten, wie zum Beispiel ein Laubbläser oder – tatsächlich! – eine Urne.

"Das ist eine Ausnahme"

"Eine Urne ist bei uns noch nie abgegeben worden, das ist eine Ausnahme", sagt Gabriele Ambach, Abteilungsleiterin des Bürgerservice, gegenüber "Heute". Vergangenen November ist sie von einem Finder hinterlegt worden. "Er hat sie in einem Rucksack im Zug entdeckt", so Ambach, die auch für das Fundbüro zuständig ist. Ob er wusste, dass sich darin eine Urne befindet, könne sie nicht sagen.

"Eine Urne ist bei uns noch nie abgegeben worden, das ist eine Ausnahme." Gabriele Ambach, Abteilungsleiterin Bürgerservice Linz

Regelmäßig werden Handys und Geldbörsen übergeben, Schlüssel sogar fast täglich. Weiters im Bestand zu finden: Brillen, Kleidungsstücke wie Mützen und Handschuhe, Schultaschen und -rucksäcke.

"In Österreich nehmen ausschließlich die Gemeinden – und nicht die Polizei – die Funktion der Fundbehörde wahr", erklärt der Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). "So auch in Linz, wo im Vorjahr mehr als 10.000 Gegenstände von Findern bei der Stadt Linz abgegeben wurden." Rund die Hälfte davon konnte laut Luger den Eigentümern wieder ausgehändigt werden.

"In Österreich nehmen ausschließlich die Gemeinden – und nicht die Polizei – die Funktion der Fundbehörde wahr." Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ)

Fundstücke ein Jahr aufbewahrt

Die gefundenen Gegenstände werden für ein Jahr verwahrt. "Erst danach dürfen Fotos der Sachen veröffentlicht werden", sagt Ambach. Schließlich könne sich der Eigentümer in diesem Zeitraum noch melden. Wenn nicht, wandern sie in den Besitz der Finder oder werden zu Flohmarkt-Preisen verkauft. 

Insgesamt 10.504 Fundobjekte gaben ehrliche Finder 2022 ab – etwa ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor.

Gegenstände können in der Servicestelle Fundbüro, im Wissensturm oder in den Zweigstellen der Stadtbibliotheken abgegeben werden. Außerhalb der Öffnungszeiten steht das Bürgerservice-Center im Neuen Rathaus von Montag bis Donnerstag jeweils zwischen 7 und 18 Uhr und am Freitag von 7 bis 14 Uhr zur Verfügung.
Zusätzlich werden Fundstücke auch beim Portierdienst im Alten Rathaus entgegengenommen.
Die Stadt bietet außerdem ein eigenes Schlüsselfund-Service mit registrierten Anhängern an. Um drei Euro können diese im Fundbüro oder im Bürger-Service im Neuen Rathaus gekauft werden.
Details sind auf der städtischen Homepage zu finden.

Doch nicht immer ist alles verloren: Laut Stadt Linz wurden bereits exakt 4.556 verlorene Dinge den rechtmäßigen Eigentümern ausgehändigt. 100 Gegenstände, die von niemandem beansprucht worden sind, gingen nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist hingegen an die Finder zurück. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden 7.736 Fundstücke abgegeben und 3.591 wieder abgeholt.

Derzeit wisse man nicht, was mit der Urne nach Ende der einjährigen Aufbewahrungsfrist passiert, so Ambach. Man könne jedenfalls nicht davon ausgehen, dass sie irgendjemand nach einem Jahr im Fundbüro kaufen wird.

"Was mit der Urne nach der einjährigen Aufbewahrungsfrist passiert, weiß ich nicht." Ambach

Wut-Wirtin muss ins Gefängnis

Apropos Linz: Eine Gastronomin aus der Landeshauptstadt widersetzte sich Anfang 2021 medienwirksam dem Corona-Lockdown. Da sie die Strafe nicht zahlen kann, wartet Ersatzhaft. "Heute" hat berichtet.

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>18.11.2024: 7-jähriger Schüler muss nackt in Papierkorb "machen".</strong> Gewalt in Schulen nimmt immer schlimmere Ausmaße an. "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer wirft einen Blick auf die Missstände im Bildungsbereich. <a data-li-document-ref="120072901" href="https://www.heute.at/s/7-jaehriger-schueler-muss-nackt-in-papierkorb-machen-120072901">Weiterlesen &gt;&gt;</a>
    18.11.2024: 7-jähriger Schüler muss nackt in Papierkorb "machen". Gewalt in Schulen nimmt immer schlimmere Ausmaße an. "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer wirft einen Blick auf die Missstände im Bildungsbereich. Weiterlesen >>
    Fotos: iStock; Sabine Hertel