Unwetter mit Riesen-Hagel trifft jetzt Österreich

Österreich liegt bis Sonntag – 9. Juni – am Südrand einer nahezu stationären Kaltfront über Süddeutschland. Mit einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung gelangen zwar sommerlich warme Luftmassen ins Land, das Wetter gestaltet sich aber weiterhin unbeständig.

Am Freitag kündigt sich die größte Gewittergefahr im Südosten des Landes an. Besonders von Unterkärnten über die Steiermark bis ins Burgenland sind im Laufe des Tages kräftige Gewitter zu erwarten, lokal sind diese aber auch im Nordosten wie etwa im Weinviertel bzw. am Abend dann auch in den Nordalpen möglich. Etwas geringer ist die Gewitterneigung dagegen im Norden (Oberösterreich). Die Unwettergefahr nimmt zu, so besteht vor allem im Südosten örtlich die Gefahr von Hagel, Starkregen und teils stürmischen Böen.

"Der Freitag bringt südlich des Alpenhauptkamms von Kärnten bis ins Burgenland optimale Bedingungen für schwere Gewitter mit allen Begleiterscheinungen", informiert "Skywarn Austria" am Freitag auf ihrer Facebookseite. Bereits am frühen Nachmittag entwickeln sich dabei an der Südseite des Alpenhauptkammes von Kärnten bis zum Semmering Gewitter.

"Rotierende Gewitter"

Hohe Energiewerte und starke Windscherung sorgen laut "Skywarn Austria" dafür, dass sich diese rasch verstärken und teilweise auch zu Superzellen, also zu "rotierenden Gewittern", entwickeln. Die Gewitter ziehen im Laufe des Nachmittags nach Südosten bzw. im südlichen Niederösterreich Richtung Osten/Nordosten. Somit bestehe von Unterkärnten über die Weststeiermark und das Grazer Becken weiter Richtung Mittel- und Nordburgenland bis ins südliche Niederösterreich am Nachmittag und Abend hohe Unwettergefahr (roter Bereich).

"In diesen Regionen kann es bei der Bildung von Superzellen zu Starkregen, Großhagel bis sechs Zentimeter und schweren Sturmböen kommen. Auch im orangen Warngebiet kann es lokal zu ähnlich heftigen Begleiterscheinungen kommen. Abseits der roten und orangen Warngebiete entstehen höchstens einzelne Gewitter, am ehesten im Westen sowie im Wald- und Weinviertel. Im Falle einer Gewitterbildung sind auch hier Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich", heißt es weiter.

Im Laufe des Abends werden die Gewitter dann allmählich weniger, "einzelne Gewitter sind aber auch in der Nacht nicht auszuschließen."

Die Prognose im Detail

Der Freitag hat einen Mix aus Sonne und einigen Wolken zu bieten. In den Morgenstunden ziehen im Norden und Westen noch letzte Schauer aus der Nacht durch. Im Tagesverlauf nimmt die Schauer- und Gewitterneigung im Bergland generell deutlich zu, am Nachmittag breiten sich diese von Salzburg und Oberkärnten ostwärts auf den Süden und Osten aus. Abseits der Gewitter spielt der Wind keine große Rolle und von Nordwest nach Südost liegen die Höchstwerte zwischen 21 und 27 Grad.

Am Samstag halten sich von Vorarlberg bis nach Oberösterreich schon zu Beginn viele Wolken und vereinzelt sind im Westen Schauer dabei, sonst geht es mit einem Mix aus Sonne und Wolken trocken in den Tag. Im Tagesverlauf werden die Quellwolken aber wieder zahlreicher und die Schauer- und Gewitterneigung nimmt landesweit zu, auch kräftige Gewitter sind möglich. Am längsten freundlich bleibt es im äußersten Osten und Südosten. Der Wind weht abseits der Gewitter nur schwach, maximal 19 bis 28 Grad.

Am Sonntag scheint im Süden und Osten am Vormittag noch zeitweise die Sonne. Entlang der Alpennordseite ziehen schon von Beginn an Schauer durch und am Nachmittag bilden sich dann im Norden und Nordosten teils kräftige Gewitter. Länger trocken bleibt es nur im Burgenland und Südosten. Der Föhn weht mäßig bis lebhaft und im Südosten weht der Jauk teils kräftig. Die Höchstwerte liegen von West nach Südost zwischen 19 und 30 Grad.