Oberösterreich
"Unvermeidlich" – hier wird Skifahren deutlich teurer
Wenn die Teuerung das winterliche Pistenvergnügen trübt: In einem bekannten Skigebiet werden jetzt die Preise für ein Tagesticket erhöht.
Während sich die einen noch über spätsommerliche Temperaturen freuen, wedeln andere gedanklich schon wieder die Schneepiste hinunter. Doch die Inflation macht auch vor dem Skivergnügen nicht halt.
"Wir haben die Preise im Sinne der Kunden abgefedert", sagt Helmut Holzinger, Geschäftsführer der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, zu "Heute". Im Gebiet Hinterstoder (Bez. Kirchdorf) kostet ein Tagesticket an der Kassa in dieser Saison 59 Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor zahlten Wintersportler 56 Euro. Das ist eine Erhöhung von 5,3 Prozent.
In der Region Wurzeralm wurde eine Tageskarte um 7,7 Prozent angehoben: Von 52 auf 56 Euro. Online hingegen lässt sich Geld sparen: Im Webshop kann die Karte um 3 Euro günstiger bestellt werden. "Im Schnitt verlangen wir heuer um acht Prozent mehr für die Tickets", so Holzinger.
Kosten explodiert
"Beim Personalaufwand haben wir die höchsten Ausgaben: Sie machen zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtinvestitionen aus", erklärt Holzinger. Hintergrund: Mit 1. Mai wurden die Kollektivverträge der Seilbahn-Mitarbeiter um 10,20 Prozent angehoben. Laut Holzinger eine Anpassung an den Verbraucherpreisindex. Darüber hinaus seien die Instandhaltungskosten um zehn bis 15 Prozent höher geworden.
„"Beim Personalaufwand haben wir die höchsten Ausgaben: Sie machen zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtinvestitionen aus." Helmut Holzinger, Geschäftsführer Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG“
Holzinger nennt weitere notwendige Aufwendungen: Sehr hohe Stromkosten und Investitionen in neue Pistengeräte sowie Schneeanlagen gingen ordentlich ins Geld. Die Mehrkosten würden sich am Preis der Tagestickets abbilden: "Wir müssen unsere Aufwände abdecken."
"Im Gegensatz zu Skigebieten in Tirol oder Vorarlberg richtet sich Hinterstoder-Wurzeralm vor allem an Tagesgäste, speziell Familien und Schüler", betont Holzinger.
"Wir haben ein Stammpersonal von 70 Angestellten. Im Winter brauchen wir aber über 200", sagt Holzinger. Vor allem in den Bereichen Liftanlagen, Kassa, Beschneiung, Pistenfahrt und Gastronomie werden noch Mitarbeiter gesucht.
„"Wir haben ein Stammpersonal von 70 Angestellten. Im Winter brauchen wir aber über 200."“
"Man darf nicht vergessen, dass bis zu 200 Mitarbeiter plus viele Nebenbetriebe dranhängen", erklärt Holzinger den wirtschaftlichen Stellenwert eines Skigebiets.
Ski-Saisonkarte knackt 1.000-Euro-Marke
Immer mehr wurde Skifahren, eigentlich österreichischer Nationalsport, in den vergangenen Jahren zum Luxus-Sport. Bis zu 70 Euro kostet eine Tageskarte und somit mehr als so mancher Flug ans Meer. Diese Wintersaison zeichnet sich ein historischer Preis-Schock ab.
Schon jetzt bekannt ist der Betrag für die sogenannte Superskicard, das Flaggschiff der Skigebiete in Salzburg, Tirol, Oberösterreich und Kärnten. Laut "Salzburger Nachrichten" kostete sie vor fünf Jahren immerhin 747 Euro im Vorverkauf und 830 Euro bei Saisonstart. 30.000 Personen nahmen dieses Angebot in Anspruch. Heuer werden sage und schreibe 940 Euro im Vorverkauf verlangt. 1.050 Euro kostet sie ab Saisonstart am 7. Dezember. Bedeutet: Erstmals ist dieser Preis vierstellig.