"Untreu und unfähig" – jetzt packt Ivanas Ex-Mann aus

Der 53-jährige Pablo ist empört über das Gerichtsurteil im spanischen Vélez-Málaga, durch das er seiner Ex-Frau Ivana Moral für 25 Jahre Hausarbeit eine Entschädigung von über 204.000 Euro zahlen muss. Nachdem der Fall weltweit für Aufsehen gesorgt hatte, meldet sich der Ex erstmals zu Wort.

Im Gespräch mit der spanischen Zeitung "Crónica" bezeichnet Pablo seine ehemalige Ehefrau als kindisch, unfähig, untreu und psychisch unausgeglichen. Er behauptet, seiner Frau ein Auto, ein Haus in der Nähe ihres Elternhauses und ein Handy gegeben zu haben und fragt: "Warum muss ich noch mehr von meinem Vermögen auf ihren Namen setzen? Ich verstehe das nicht."

"Sie lebte wie eine Königin"

Der erfolgreiche Unternehmer und Olivenbauer erzählt von den einfachen Anfängen des Paares. "Wir haben 1995 geheiratet. Sie war sehr arm und brachte nichts mit in die Ehe. Ich hatte ein Fitnessstudio in einem Dorf in Jaén." Ivana habe dort an drei Tagen in der Woche nachmittags gearbeitet, behauptet Pablo. In spanischen Medien widerspricht die Ex-Frau seiner Darstellung: "Ich habe zehn Stunden gearbeitet. Ich war auch das Aushängeschild des Unternehmens, ich kümmerte mich um die Kundinnen und Kunden, bereitete ihre Programme und ihre Diäten vor."

Danach begann Pablo seine Geschäfte auszuweiten. "Ich verdiente Geld und kaufte Land. Sie lebte von dem, was ich verdiente", sagt er. Er habe ihr alles gegeben, damit sie "wie eine Königin leben konnte, ohne zu arbeiten." Mehrmals habe er ihr vorgeschlagen, eine Stelle zu suchen. "Alle Jobs schienen ihr zu weit weg zu sein, schlecht bezahlt, mit zu langen Arbeitszeiten, oder sie gab an, die Männer würden ihr auf den Hintern schauen. Sie wollte nicht arbeiten und niemand hat sie dazu gezwungen." Er selbst habe 15 Stunden am Tag geschuftet und die Wochenenden auf dem Bauernhof verbracht, "wie eine Ameise".

Töchter sollten bügeln und kochen

Die Ehe sei unter anderem wegen Ivanas Untreue kaputtgegangen. Aber nicht nur, erklärt Pablo: "Auch an ihren Kompetenzen als Mutter ist die Beziehung gescheitert. Sie ist ein guter Mensch, aber vermittelt unseren Töchtern keine Werte, sie setzt ihnen keine Grenzen für Piercings oder Pizzas. In Wirklichkeit ist die Trennung auf die Erziehung zurückzuführen, die sie den Mädchen gibt."

Seine Ex sieht das komplett anders, wie sie "Crónica" erzählt. "Er hat mich ausgenutzt», betont Ivana. Sie habe sich betrogen gefühlt, als sie sah, dass er "Alkoholiker" war und sich häufig bei Prostituierten aufhielt. "Er hatte ein Parallelleben", behauptet die 48-Jährige. Auch habe er nie Windeln gewechselt oder sei zu Elterntreffen in der Schule der Kinder gegangen. "Er wollte, dass meine Töchter in meine Fußstapfen treten, den Abwasch machen, bügeln und kochen."

Ein "schwieriger" Mandant

Das Urteil will Pablo nun anfechten. "Wir werden sehen, wenn ein neuer Richter die Dokumentation prüft." Sollte er in der zweiten Instanz erneut verurteilt werden, werde er zahlen, versichert der 53-Jährige. "Ich möchte niemandem etwas schuldig sein. Und dann wars das, ich werde diese Beziehung beenden."

Zuerst muss er noch einen Anwalt finden. Die Zeitung "El Mundo" beschreibt seinen Auftritt vor Gericht als "ein wahres Spektakel". Pablo habe sich während der sechsstündigen Verhandlung auf den Boden geworfen wegen der angeblichen starken Rückenschmerzen, die er als Folge seiner Arbeit auf dem Land habe.

Drei verschiedene Anwaltsbüros musste er aufsuchen, weil die Anwälte nacheinander von seiner Verteidigung zurücktraten. Er sei ein "schwieriger" Mandant mit einem "sehr machohaften" Auftreten, sagen sie. Im Laufe des Prozesses verschwieg er zudem grundlegende finanzielle Informationen, die die Anwälte teilweise während der Verhandlung herausgefunden haben.