Politik
Untersuchung läuft – Presse-Chef Nowak tritt zur Seite
Der in der Chat-Affäre unter Druck geratene "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak lässt die Vorwürfe intern untersuchen und tritt so lange zur Seite.
Wie die Styria Media Group AG am Montagvormittag bekanntgab, hat sich "Presse"-Chefredakteur Rainer Nowak aus Eigenem dazu entschieden, Vorwürfe in der Chat-Affäre einer internen Prüfung zuzuführen. Rainer Nowak stellt seine Funktionen als Chefredakteur und Herausgeber der "Presse" aus eigener Entscheidung bis zum Vorliegen der Untersuchungsergebnisse ruhend.
Seine Freundschaft zu Chat-Mastermind Thomas Schmid brachte Nowak zuletzt unter Druck. Nowak strebte offenbar den Posten als Küniglberg-Chef an und bat den einstigen Generalsekretär im Finanzministerium: "Jetzt musst du mir bitte beim ORF helfen."
Belegschaft steht hinter Nowak
Obwohl die Belegschaft gemäß "Heute"-Infos fest hinter Nowak steht, ihm keine Mängel in der Amtsführung anlastet, will Nowak nun selbst alle Vorwürfe lückenlos aufgeklärt wissen. Bereits beim Aufkommen der Umfragen-Affäre ließ Nowak intern ohne Rücksichtnahmen nachrecherchieren – Ergebnis: frisierte Umfragen fanden niemals Niederschlag in der Berichterstattung des Qualitätsblattes. "Seine journalistischen Fähigkeiten und Verdienste um das Blatt sind unbestritten", sagt ein Redaktionsmitglied "Heute". Unter seiner Führung war das Blatt führend in der Aufdeckung der Chat-Affäre, die Sebastian Kurz letztlich das Amt kostete. Durch erfolgreiche Platzierung einer Sonntags-Ausgabe am Markt konnten in wirtschaftlich turbulenten Zeiten Kündigungen vermieden werden.
Stellvertreter übernimmt
Florian Asamer, stellvertretender Chefredakteur der "Presse", führt bis zum Vorliegen der Ergebnisse die Chefredaktion. Ob Nowak weiter in der Geschäftsführung tätig bleibt, war vorerst unklar.