Fussball
Unsportlich im Derby! Austria-Trainer Wimmer bestraft
Brisante Sperre für Austria-Coach Michael Wimmer! Er wies im Wiener Derby Goalie Früchtl an, eine Verletzung vorzutäuschen.
Ein hart erkämpftes 0:0 mit neun Mann im Wiener Derby, dann der 4:0-Befreiungsschlag gegen Blau Weiß Linz. Die finanziell und sportlich angeschlagene Austria ging nach Wochen voller Rückschläge entspannter in die Länderspielpause.
Jetzt folgt aber die nächste Negativ-Meldung: Cheftrainer Michael Wimmer wurde vom Senat 1 der Bundesliga für ein Spiel gesperrt. Grund? Ein Verstoß gegen den Fair-Play-Gedanken.
Im nächsten Ligaspiel gegen Wattens kann der Deutsche dennoch an der Seitenlinie stehen. Es handelt sich um eine bedingte Sperre, die erst bei einer weiteren Regelwidrigkeit innerhalb der nächsten sechs Monate schlagend wird.
Brisant ist die Sperre trotzdem. Die Bundesliga bestätigt damit jene Unsportlichkeit Wimmers, die während des Wiener Derbys von den TV-Kameras eingefangen wurde. James Holland flog mit Gelb-Rot vom Platz, unmittelbar danach wurde auch Matthias Braunöder mit Glattrot des Spielfelds verwiesen. Wimmer, im ORF und auf SKY zu diesem Zeitpunkt in Großaufnahme zu sehen, hatte eine spezielle Nachricht an seinen Goalie Christian Früchtl.
Er zeigte seinem Landsmann mit einer Geste in Richtung hinterer Oberschenkel, dass der Keeper eine Verletzung vortäuschen sollte. Früchtl leistete Folge. Weil ein Goalie als einziger Spieler bei einer Behandlung nicht vom Platz muss, hatte Wimmer so mehr Zeit, sich einen Plan zurechtzulegen, das 0:0 in der Generali Arena dezimiert über die Zeit zu retten.
Neun Austrianer eroberten so gegen elf Rapidler am neunten Spieltag einen Punkt. Laut Bundesliga nun offiziell auch dank einer unfairen Aktion des Trainers.
Früchtl relativierte nach dem Spiel noch im ORF: "Ich hab schon seit einer Woche ungefähr hinten Schmerzen. Es gehört auch irgendwie dazu, dass wir uns als Mannschaft auch wieder finden. Da muss man die Tricks auch anwenden, es hat uns auch geholfen.” Coach Wimmer ergänzte schmunzelnd: "Ich wollte etwas umstellen, das hat er gut gemacht.”
Wie der Gegner teilt offenkundig auch die Liga den Humor des Trainers nur bedingt. Dem Senat-1-Urteil zufolge handelte es sich, nun auch offiziell bestätigt, um eine Unsportlichkeit.