Tempo hat sich verdoppelt

Unsere Meere erwärmen sich seit 2005 immer schneller

Das Wasser der Weltmeere erwärmt sich immer rascher, mehr als 20 Prozent der weltweiten Meeresoberflächen erlebten zudem extreme Hitzewellen.

Bernd Watzka
Unsere Meere erwärmen sich seit 2005 immer schneller
Eine Folge der Erderwärmung: Die Temperatur der Meere steigt immer schneller an.
Getty Images/iStockphoto

Das Tempo der Meereserwärmung hat sich seit dem Jahr 2005 nahezu verdoppelt. In den vergangenen zwei Jahrzehnten stieg die Erwärmung der Meeresoberfläche von einer langfristigen Rate von 0,6 Watt pro Quadratmeter auf 1 Watt pro Quadratmeter an, berichtet das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.

Marine Hitzewellen bis in die Tiefe

Copernicus berichtete zudem über Rekordwassertemperaturen sowie marine Hitzewellen, die bis in die Tiefsee reichten. "Die Erwärmung der Ozeane kann als unser Indikator für die globale Erwärmung angesehen werden", sagte Ozeanografin Karina von Schuckmann.

Die Meere erwärmten sich demnach seit den 1960er-Jahren "kontinuierlich", seit dem Jahr 2005 habe sich das Tempo dieser Erwärmung jedoch rasant erhöht.

Die Erwärmung der Ozeane ist Indikator für die globale Erwärmung.
Karina von Schuckmann
Ozeanografin

"Nie dagewesener Verlust" von Meereis

Der Bericht von Copernicus beschreibt auch einen nie dagewesenen Verlust an Meereis und einen Anstieg der im Ozean gespeicherten Wärme. 2023 erlebten demnach mehr als 20 Prozent der weltweiten Meeresoberflächen eine schwere oder extreme Hitzewelle.

Hitzewellen dauern immer länger

Diese Hitzewellen dauerten zudem länger an als in der Vergangenheit. So habe sich die durchschnittliche Höchstdauer mariner Hitzewellen seit 2008 von 20 Tagen auf 40 Tage verdoppelt, heißt es in dem Bericht.

Es kommt noch schlimmer: In der Barentssee im Arktischen Ozean scheine der Meeresboden "in den Zustand einer permanenten marinen Hitzewelle eingetreten zu sein", sagte von Schuckmann.

Rekordtemperatur rund um Balearen

Im August 2022 sei in den Küstengewässern der bei Touristen beliebten Balearen-Inseln eine Rekordtemperatur von 29,2 Grad Celsius gemessen worden – die höchste regionale Oberflächenwassertemperatur seit vierzig Jahren.

Im selben Jahr drang eine marine Hitzewelle im Mittelmeer etwa 1.500 Meter bis unter die Oberfläche vor.

Meereshitze zerstört Ökosysteme

Meereshitzewellen beeinträchtigen die Ökosysteme und stören das Gleichgewicht der Nährstoffe im Ozean. Sie können auch Auswirkungen auf die Fischerei haben, so von Schuckmann. Wärmere Gewässer führen zudem zu heftigeren Stürmen und anderen Extremwetter-Ereignissen.

Die Weltmeere, die rund 70 Prozent der Erdoberfläche bedecken, sind ein wichtiger Klimaregulator und wirken als Kohlenstoffspeicher, indem sie der Atmosphäre Treibhausgase entziehen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das Wasser der Weltmeere erwärmt sich immer schneller, wobei das Tempo der Meereserwärmung sich seit 2005 nahezu verdoppelt hat und mehr als 20 Prozent der weltweiten Meeresoberflächen extreme Hitzewellen erleben
    • Diese Hitzewellen dauern länger an, beeinträchtigen die Ökosysteme und könnten Auswirkungen auf die Fischerei haben, während sie auch zu heftigeren Stürmen und anderen Extremwetter-Ereignissen führen
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