"Schmierentheater"
Union-Präsident tobt nach DFB-Urteil zu Skandalspiel
Nach dem Urteil im Fall des Feuerzeugwurfs eines Union-Fans auf Bochum-Keeper Patrick Drewes sind die Berliner außer sich, gehen in Berufung.
Am Donnerstag-Nachmittag entschied der Deutsche Fußball-Bund, dass das "Skandalspiel von Köpenick" mit 2:0 für den VfL Bochum gewertet wird. Kurz vor Schluss der Partie wurde Bochum-Torhüter Drewes von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Erst nach knapp einer halben Stunde konnte die Partie fortgesetzt werden, es blieb beim 1:1, weil sich beide Seiten auf einen Nichtangriffspakt geeinigt hatten.
Doch das Urteil des DFB sorgte bei den Berlinern für Unverständnis. Union-Präsident Dirk Zingler kündigte bereits an, Union werde "alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen" und das Urteil anfechten.
Skandal bei Trimmel-Club
Für den Präsidenten des Berliner Kultklubs, bei dem auch die ÖFB-Legionäre Christopher Trimmel und Leo Querfeld kicken, ist die Wertung des DFB unbegreiflich: "Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden."
Zingler sieht in dem Urteil eine Bedrohung für den Fußball. Wenn eine "nutznießende Partei ihre Schwächung selber erklären kann, brauchen wir keine unparteiischen Schiedsrichter mehr und dem Betrug beziehungsweise einem Schmierentheater ist Tür und Tor geöffnet", kritisiert Zingler den Fußball-Bund.