Eklat in München
Union-Coach Bjelica nach Sane-Tätlichkeit gesperrt
Union-Berlin-Trainer Nenad Bjelica ist nach seinem Ausraster gegen Bayern-Star Leroy Sane eine heftige Strafe erspart geblieben.
Union-Coach Nenad Bjelica, der die Wiener Austria 2013 in die Champions League geführt hatte, leistete sich am Mittwochabend eine Entgleisung. Der 52-jährige Trainer verlor in der 74. Spielminute während der 0:1-Pleite im Nachtragsspiel seiner "Eisernen" die Nerven und griff Bayern-Star Leroy Sane mit der Hand ins Gesicht. Für die Tätlichkeit kassierte der Union-Trainer die rote Karte.
Bereits am Donnerstag hat das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DF) reagiert, die Strafe gegen Bjelica verhängt. Der Union-Trainer erhielt eine Sperre von drei Partien sowie eine Geldstrafe in der Höhe von 25.000 Euro aufgebrummt. Bjelica darf sich in diesen drei Spielen nicht in im Stadioninneren aufhalten. Dieses Verbot beginnt laut DFB-Angaben eine halbe Stunde vor dem Anpfiff und endet eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff.
Union stimmte der Strafe bereits zu, damit ist das DFB-Urteil rechtskräftig.
Deutsche Medien gingen mit dem ehemaligen Austria-Coach hingegen hart ins Gericht. Die "Bild" schrieb etwa in einem Kommentar: "Union muss den Skandal-Trainer jetzt feuern." Dazu wird es nicht kommen. Bjelica übernahm das Traineramt am 27. November, nachdem sich die Unioner zuvor von Kult-Coach Urs Fischer getrennt hatten. Der Kroate verpasst nun die Spiele gegen Darmstadt, RB Leipzig und Mainz.
Attacke gegen Sane
Bjelica geriet in der ausverkauften Münchner Allianz Arena in der 74. Minute mit Sane aneinander. Der Bayern-Star wollte einen ins Out gerollten Ball holen, um schnell einzuwerfen. Bjelica hielt den Ball aber in der Hand, ließ ihn dann zu Boden fallen. Es kam zu einer Schubserei, letztendlich wischte der 52-jährige Union-Trainer mit der Hand in Sanes Gesicht.
"Ich bin in meiner Coachingzone. Da kommt ein Ball zu mir. Den will ich holen und ihn Sane geben. Der hat mich geschubst, wollte schnell spielen. Ich habe dann reagiert, wie ich nicht reagieren sollte: mit meiner Hand auf seinem Gesicht. Das geht nicht in Ordnung. Dann ist auch Rot absolut in Ordnung", musste der Union-Trainer nach dem Spiel kleinlaut zugeben, fügte aber noch an: "Ich habe mich in meiner Coachingzone provoziert gefühlt." Als Bjelica dann bei "Sky" gefragt wurde, ob er sich mehr bei Sane oder seine Mannschaft entschuldigen müsse, meinte der Coach: "Nur bei meiner Mannschaft, das ist nicht zu tolerieren. Bei Sane nicht. Er kommt auf mich zu, um mich zu provozieren. Ich reagiere natürlich nicht so, wie ich es als Trainer müsste."