EURO-Sensation?
Uni berechnet: So groß ist ÖFB-Chance auf EM-Titel
Wer wird Fußball-Europameister? Diese Frage stellten sich auch Forscher der Universität Innsbruck. Und berechneten die Titel-Chancen der Teams.
Seit Freitag rollt der Ball in Deutschland. Der Gastgeber fegte zum Start der Europameisterschaft im eigenen Land Schottland mit 5:1 aus der Münchner Arena. Damit untermauerte die Elf von Teamchef Julian Nagelsmann ihre Mitfavoritenrolle.
Und die bestätigte bereits im Vorfeld des Turniers eine Untersuchung von Forschern der Universität Innsbruck, der TU Dortmund, der TU München, der Universität Luxemburg und der Hochschule Molde aus Norwegen. Demnach liegt die Chance der Deutschen, den Titel im eigenen Land zu gewinnen, bei 13,7 Prozent. Das ist immerhin der drittbeste Wert.
Diese Stars fahren nicht zur EURO in Deutschland
Topfavorit ist freilich – wenig überraschend – Frankreich. Die Chance, dass "Les Bleus" Europameister werden, liegt demnach bei stolzen 19,2 Prozent, gefolgt von England (16,7 Prozent). Zum engeren Mitfavoritenkreis zählen demnach auch noch Spanien (11,4 Prozent) und Portugal (10,8 Prozent). Alle anderen Länder haben deutlich geringere Titelchancen.
Geringe Chance auf ÖFB-Titel
Und Österreich? Viele Experten sehen Rot-Weiß-Rot ja sogar als Geheimfavorit auf den Titel, als ernstzunehmenden Anwärter auf das Viertelfinale, womöglich sogar auf einen Sprung unter die letzten vier. Doch in den Berechnungen der Forscher nimmt die Elf von Ralf Rangnick lediglich den zwölften Platz ein, mit einer EM-Titel-Chance von 1,1 Prozent. Österreich liegt damit zwischen dem letzten EM-Testgegner Schweiz (1,6 Prozent) und der Türkei (0,7 Prozent).
Das ist der ÖFB-Kader für die EURO 2024 in Deutschland
"Österreich wurde in eine relativ schwierige Gruppe gelost, mit Frankreich und den Niederlanden sind der Topfavorit und ein weiteres starkes Team Gegner in der Vorrunde. Unser Modell sagt für Österreich eine Wahrscheinlichkeit von 53,4 Prozent voraus, die Vorrunde zu überstehen, das ist angesichts der Gruppe nicht schlecht", meinte Forscher Achim Zeileis von der Universität Innsbruck.
Am Ende der Wertung liegen übrigens Georgien und Albanien, deren Chance auf den EM-Titel liegt bei 0 Prozent.
100.000 Simulationen
Um die EM-Titelchance zu berechnen, wurden statistische Modelle in zwei Schritten errechnet. Zuerst wurden drei komplexe statistische Modelle eingesetzt, um die Stärken der Mannschaften und deren Spielern anhand unterschiedlicher Parameter wie Spielstärken, Ratings oder Wettquoten zu berechnen. Im zweiten Schritt wurde dann mittels maschinellem Lernverfahren abgestimmt, wie die Informationen miteinander kombiniert werden können. Dabei flossen dann Marktwerte, Anzahl der Champions-League-Spieler oder das Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Landes ein.
Mithilfe der Modelle wurde die Europameisterschaft dann 100.000 Mal gänzlich durchsimuliert. Mit Frankreich als wahrscheinlichstem Sieger. "Eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 19,2 Prozent bedeutet umgekehrt natürlich auch, dass Frankreich zu 808 Prozent nicht Europameister wird", erklärte Forscher Zeileis. Das Innsbrucker Modell sagte 2008 bereits das EURO-Finale sowie Welt- und Europameister Spanien 2010 und 2012 korrekt voraus.
Hier geht es zu den Ergebnissen
Auf den Punkt gebracht
- Die Universität Innsbruck hat die Chancen der Teams auf den Gewinn der Fußball-Europameisterschaft berechnet
- Laut ihrer Untersuchung hat Frankreich die höchste Chance auf den Titel mit 19,2 Prozent, gefolgt von England mit 16,7 Prozent
- Österreich liegt mit einer Chance von 1,1 Prozent auf dem zwölften Platz
- Die Berechnungen wurden mithilfe statistischer Modelle und maschinellem Lernverfahren durchgeführt und 100.000 Mal simuliert