Welt
Unglück, Straftat? Keine Spur von Tengelmann-Erbe
Seine Überlebenschancen sind gering: Karl-Ervin Haub (58) verschwand am Samstag in der Schweiz. Die Polizei kann auch ein Verbrechen nicht ausschließen.
Die Hoffnung lebt: Seit Samstag suchen Rettungsmanschaften nach Milliardär Karl-Ervian Haub, der Unternehmer war vor vier Tagen von einer Skitour am Klein Matterhorn in der Schweiz nicht zurückgekehrt. Laut Einsatzkräften trug er „nur einen dünnen Rennanzug mit Windjacke".
„Wir haben Chancen mit Sicherheit innerhalb der ersten zwei, drei Tage. Wir haben aber auch jetzt noch eine geringe Chance, die muss man realistisch sehen", so Rettungsarzt, Axel Mann, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Zermatt. „Und darum sind wir auch alle noch voll auf der Rettungsseite engagiert."
Extreme Wetterbedingungen erschweren die Suche
Das Handy des Millardärs konnte zuletzt am Samstag gegen 8.33 Uhr in der Zwischenstation Am Trockenen Steg geortet werden – kurz später zeigen Bilder aus Überwachungskameras Haub beim Aussteigen auf der Station Matterhorn Glacier Paradies auf 3.883 Metern Höhe – seither fehlt jede Spur. „Gestützt auf unsere derzeitigen Erkenntnisse kann nicht gesagt werden, ob eine Straftat oder ein tragisches Unglück vorliegt", so der Staatsanwalt von Oberwallis, Dominic Lehner.
Bitter: Die extremen Wetterbedingungen (eisige Windböen, minus 15 Grad) erschweren derzeit die Sucharbeiten nach Haub – für die Retter beginnt jetzt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Das Tengelmann-Imperium:
Zum Tengelmann-Universum gehören heute 73 Beteiligungen (darunter der Baumarkt-Riese Obi, Supermarkt-Discounter Netto, der zukünftige Hertha-Hauptsponsor Tedi und der Billig-Textilmarkt Kik), die einen Umsatz von 30 Milliarden Euro erwirtschaften und mehr als 215 000 Mitarbeiter haben. Die Tengelmanns zählen zu den reichsten Familien der Welt: geschätztes Vermögen: 3,5 Milliarden Euro.
(isa)