Kärnten

Ungeimpftes Mädchen (10) weinend aus Shop geworfen 

Weil eine 10-Jährige keinen 2G-Nachweis vorweisen konnte, flog sie kurzerhand hinaus – dabei hätte sie gar keinen gebraucht. Der Vater ist erbost.

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Mit diesem Brief wandte sich der Vater der 10-Jährigen an die Geschäftsleitung des Shops.
Mit diesem Brief wandte sich der Vater der 10-Jährigen an die Geschäftsleitung des Shops.
iStock/"Heute"-Montage

Österreichweit gilt derzeit ein Lockdown für Ungeimpfte, sprich: Nicht geimpfte Personen sind weitgehend vom öffentlichen Leben ausgeschlossen. Besuche im Restaurant, beim Friseur oder im Fitnessstudio sind vorerst tabu, überall gilt eine strenge 2G-Regel. Das musste jetzt auch ein 10-jähriges Mädchen aus Spittal an der Drau am eigenen Leib erfahren, wie das Kärntner Onlineportal "5min.at" berichtet.

Als die Schülerin kürzlich ein Papierwarengeschäft betreten wollte, um ein Kuvert zu kaufen, wurde sie kurzerhand von einer Mitarbeiterin wieder hinausgeschmissen. Der Grund: Das Kind konnte den notwendigen 2G-Nachweis nicht vorweisen. Das Kind verlässt weinend das Geschäft. Das Problem dabei: Laut Verordnung sind Kinder bis zum 12. Lebensjahr eigentlich von der 2G-Regel ausgenommen. Das Mädchen wurde also ohne Grund des Geschäftes verwiesen.

"Meine Tochter ist erst 10 Jahre alt"

“Nach einer Minute stand sie weinend mit ihrer Maske im Gesicht wieder beim Auto und erzählte mir, dass die Verkäuferin sie nach dem 2-G-Ausweis gefragt hatte, und sie dann wieder aus dem Geschäft schickte, weil sie ja keinen hat. Nur, meine Tochter ist erst 10 Jahre alt”, schrieb der Vater des Mädchens nach dem Vorfall in einem Brief an die Geschäftsleitung, der seinen Weg in die Sozialen Medien gefunden hat.

"Seit mittlerweile 2 Jahren ist unsere Welt auf den Kopf gestellt. [...] Meine überwiegende Neutralität führte mich sehr besinnlich durch diese Zeit. Bis gestern!" Seine Tochter sei ein hochsensibles Mädchen, das sehr viel Empathie, Verständnis und Harmonie benötige, so der Kärntner weiter: "Wissen Sie wie lange es gedauert hat, dass meine Tochter den Mut aufbrachte, allein in ein Geschäft zu gehen. Nein, darüber haben Sie natürlich keine Ahnung."

Per Brief wandte sich der Vater des Mädchens an die Geschäftsleitung.
Per Brief wandte sich der Vater des Mädchens an die Geschäftsleitung.
5min.at / Instagram

"Kunden auf Lebzeiten verloren"

Gegenüber "5min.at" entschuldigt sich das betroffene Unternehmen für den Vorfall. "Die beschriebene Situation ist unglücklich verlaufen, dafür möchten wir uns herzlich entschuldigen. Kinder unter 12 Jahren sind vom 2G-Nachweis ausgenommen und wir bedauern wirklich sehr, dass es zu dieser Situation gekommen ist." Die Maßnahmen seien für das gesamte Filialteam noch neu und ungewohnt. 

Laut Vater treffe die Mitarbeiterin der Filiale keine Schuld, sein Brief sei als ein "klares Bekenntnis für MENSCHLICHKEIT und gegen AUSGRENZUNG UND SPALTUNG" zu verstehen, wie er schreibt. Trotzdem: "Einen Kunden haben Sie auf Lebzeiten sicher verloren", so der Vater und stellt in den Raum, dass nach Veröffentlichung des Briefs wohl auch andere Menschen seinem Beispiel folgen werden.

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