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UNESCO will Pompeji Welterbe wegnehmen
Der weltbekannten Ausgrabungsstätte Pompeji bei Neapel droht der Verlust ihres Status als UNESCO-Welterbe, sollte die Regierung in Rom bis Ende Dezember die dringlichsten Restaurierungsarbeiten nicht endlich angehen. Die UN-Kulturorganisation will sich bis zum 1. Februar 2014 Zeit nehmen, um zu bewerten, ob die Schritte zur Sanierung des archäologischen Geländes reichen, sagte der Präsident der italienischen UNESCO-Kommission Giovanni Puglisi nach Angaben italienischer Medien.
Italiens Kulturminister Massimo Bray versicherte, dass bis 2015 39 Baustellen zur Rettung der Ausgrabungsstätten offen sein werden. Außerdem soll demnächst ein modernes System zur Videoüberwachung eingerichtet werden. Mehr Personal sei aber notwendig, um die Instandhaltung Pompejis zu garantieren.
"Mindestens 2.000 Aufseher sind in Pompeji erforderlich. Es muss jedoch bei den Wettbewerben zur Vergabe der Stellen vollste Transparenz gesichert werden", sagte der Minister. Zuletzt war 2008 ein Wettbewerb für die Vergabe von 400 Stellen ausgeschrieben worden, an dem sich 139.000 Personen, darunter 80 Prozent Akademiker, beteiligt hatten.
Die archäologische Stätte in Süditalien ist kulturell von großer Bedeutung. Bei einem Vulkanausbruch des Vesuvs im Jahre 79 nach Christus wurde die antike Stadt Pompeji unter meterhohen Aschebergen begraben und dadurch weitgehend konserviert. Tausende Menschen wurden getötet. Nach der Wiederentdeckung der altrömischen Stadt in der Neuzeit waren 44 Hektar der unter dem Auswurf zu großen Teilen gut erhaltenen Stadtanlage freigelegt worden und gelten als Schaufenster in die antike Siedlungsgeschichte. Europäische und italienische Fördermittel in Höhe von 105 Millionen Euro waren für die Restaurierung des UNESCO-Welterbes schon vor längerer Zeit bereitgestellt worden.
APA/red.