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Umwelt-Verschmutzung: Jährlich 9 Millionen Tote
Schadstoffe in der Luft, im Wasser und im Boden fordern jedes Jahr etliche Millionen Todesopfer. Das geht aus einer besorgniserregenden Studie hervor.
Wissenschaftler schlagen Alarm! Umweltverschmutzung ist laut Forschern jedes Jahr für Millionen Tote verantwortlich. 2015 waren es laut einer neuen Studie neun Millionen Todesfälle.
Das ist dreimal so viel wie Aids, Tuberkulose und Malaria zusammen und 15-mal so viel wie durch Kriege, so die in der Fachzeitung "The Lancet" veröffentlichte Studie.
Verschmutzung sei viel mehr als eine Herausforderung für die Umwelt, sondern eine schwerwiegende und allgegenwärtige Bedrohung, die viele Aspekte der menschlichen Gesundheit betreffe, sagte Studienautor Philip Landrigan. Er ist Professor an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York.
Die Todesursachen
Spitzenreiter war Luftverschmutzung war mit 6,5 Millionen Toten (Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Lungenkrebs und Atemwegserkrankungen), danach folgten die Verschmutzung von Wasser (1,8 Millionen Tote durch Parasiten und Verdauungskrankheiten).
Schadstoffe am Arbeitsplatz und Bleivergiftungen brachten es zusammen auf 1,3 Millionen Tote. Viele Schadstoffe seien noch unbekannt, weshalb die echten Zahlen wohl noch größer seien, so die Wissenschaftler.
Arme besonders stark betroffen
92 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort fehlen laut der Studie viel zu oft dringend nötige Schutzmaßnahmen. "Die Opfer sind oft die Verwundbaren und Stimmlosen", so Mitautor Karti Sandilya.
Auch wirtschaftlich seien die vielen Toten ein Problem. Die Fortscher schätzen, dass jährlich rund 4,6 Billionen Dollar an Ausgaben für ausfallende Arbeitskräfte und Gesundheitskosten anfallen.
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(lu)