Oberösterreich

Um 100 Euro mehr – Holzpreis schießt steil nach oben

Auch der Holzmarkt wird nicht von der Teuerung verschont. Ein aktuelles Beispiel aus einem Baumarkt zeigt die irren Preissprünge in diesem Sektor.

Johannes Rausch
Der Raummeter Brennholz kostet in einem Baumarkt bereits knapp 200 Euro.
Der Raummeter Brennholz kostet in einem Baumarkt bereits knapp 200 Euro.
iStock, Screenshot

In einem Tweet postete "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk einen Screenshot eines österreichischen Baumarkts, der für einen Raummeter Kaminholz Buche 199,99 Euro verlangt. Klenk schrieb dazu: "Normalerweise kostet das 80-90 euro. Diese Preistreiberei ist irre."

Preis in einem Jahr verdoppelt

Laut Experten betrug der durchschnittliche Preis für einen Raummeter Buche Mitte des Jahres 2021 maximal 100 Euro. Buche als hartes Holz ist generell teurer als andere Holzsorten. Das bedeutet tatsächlich einen Preisanstieg von 100 Euro innerhalb eines Jahres für einen Raummeter Kaminholz Buche. Erwähnt soll hier auch werden, dass der Holzpreis in einem Baumarkt in der Regel höher ist als bei einem Privatkauf.

Panische Hamsterkäufe

Auch der Holzmarkt ist im Moment, neben anderen Branchen, durch Preiserhöhungen gekennzeichnet. Die Mischung aus Ukraine-Krieg, Energiekrise und der kommende Winter sind für einen Preisanstieg verantwortlich. Aus diesen Gründen kaufen Oberösterreicher vermehrt Brennholz, um im Winter eine Alternative zum Gas zu haben.

Wie "Heute" kürzlich berichtete, sind in dieser Lage vermehrt panische Hamsterkäufe zu beobachten, die Nachfrage steigt also extrem, das Angebot ist knapp. In Niederösterreich ist Holz teilweise gar nicht mehr zu erwerben, in Baumärkten sind die Regale leer. Wolfgang Mahringer, Referent des Branchenverbundes Bauwirtschaft in der WKO Oberösterreich, meinte gegenüber "Heute", dass die Knappheit auf dem Holzsektor durch "panische Hamsterkäufe" noch weiter verstärkt werde und mehr Holz gekauft werde, als eigentlich nötig sei.

"Es gibt genug Holz in Österreich"

Holz-Experte Mahringer appelliere grundsätzlich, sich wieder vermehrt auf das Regionalangebot und nicht nur auf Import/Export zu konzentrieren: "Das Problem ist oft die Denkweise des Menschen." Und die führe in der derzeitigen Situation eben häufig zu Hamsterkäufen. Durch diese würde der Markt jedoch "zusätzlich überhitzt". Schließlich gäbe es "genug Holz in Österreich."

Er wendet sich auch an die Politik die Regionalversorgung in den Mittelpunkt zu stellen.

"Im ländlichen Bereich Lage nicht so tragisch"

Einen Unterschied sieht Mahringer zwischen Stadt und Land: "Im ländlichen Bereich ist die Lage nicht ganz so tragisch, da viele Menschen bereits Holz horten." Doch nicht nur beim Brennholz würden die Preise nach oben steigen, sondern auch bei Holzpellets. Und das obwohl der Preis für Holz an der Börse in den letzten Wochen regelrecht abgestürzt ist - mehr dazu hier.

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