Knöchel ramponiert
"Ultrapeinlich" – Sigi Maurer in der U-Bahn verunfallt
Die Grüne Klubobfrau Sigi Maurer hat sich offenbar ihren Knöchel bei einem Unfall in der Wiener U-Bahn ramponiert – weil sie auf's Handy schaute.
"Dreimal dürft's raten, wer gestern verunfallt ist, nachdem sie ein TikTok-Video gemacht hat?!", lacht die Grüne Klubobfrau am Sonntag in einem solchen den Zuschauern entgegen, hält dazu fidel Krücken in die Kamera.
Mit dem Video selber habe der Unfall zwar nichts zu tun, schildert sie. Die Umstände seien dennoch "ultrapeinlich" gewesen: "Ich habe am Handy getippt und eine Stufe übersehen in der U3. [...] Jetzt habe ich einen kaputten Knöchel."
Brandrede gegen Rechtsextreme
Das war aber nicht alles, was sie an diesem Tage noch zu sagen hatte. Was mit einer selbstironischen Beichte ihres Treppensturzes begann, wurde innerhalb von wenigen Sekunden zu einer bitterernsten Brandrede gegen Rechtsextreme.
Denn das TikTok-Video, das sie kurz vor ihrem Malheur gemacht habe, habe sich um den Akademikerball gedreht, erklärt sie dazu. Stundenlang sei dieses gesperrt gewesen, mittlerweile ist es öffentlich.
„Wir lassen sie nicht tanzen! Wir lassen sie nicht in Ruhe.“
Die Kommentare darunter ("Oh, lasst sie doch tanzen!") veranlassten die 38-Jährige aber offenbar zu einer Reaktion. Knallhart antwortet sie: "Nein! Wir lassen sie nicht tanzen! Wir lassen sie nicht in Ruhe."
"Die Rechtsextremen haben das Ziel, die Demokratie zu zerstören. Die Rechtsextremen haben das Ziel, andere Menschen abzuwerten." Was das bedeute, könne man bereits im orbánisierten Ungarn sehen.
Maurer zählt auf:
- "In Ungarn rennen die jungen Menschen haufenweise davon, weil es keine Zukunft mehr gibt.
- Es gibt keine freien Medien mit freier Berichterstattung.
- Die korrupten Eliten unter Orbán teilen die EU-Gelder unter sich auf, die Wirtschaft liegt darnieder.
- LGBTIQ+-Aufklärung ist verboten.
- Wenn man als Lehrerin was Falsches sagt, kann man den Job verlieren.
- Frauen werden zurück an den Herd gedrängt."
"Das ist die Welt, die die Freiheitlichen (FPÖ) und die AfD wollen – und sie schrecken vor nichts zurück", warnt sie. Dabei würde der rechte Rand geschichtsträchtige Orte wie eben die Wiener Hofburg für sich reklamieren, "weil sie damit sagen wollen: 'Hey schaut's, wir sind quasi eh in der Mitte angekommen". Auch wenn dies nur für ein paar Stunden sei.
Die gebürtige Tirolerin mahnt: "Ja, leider ist der Rechtsextremismus in der Mitte angekommen. Das darf aber nichts daran ändern, dass er weiterhin unseren erbitterten Widerstand bekommt. Egal, ob in der Hofburg oder bei menschenverachtenden Reden im Parlament."
"Wir müssen unsere Demokratie verteidigen"
Sie gipfelt ihre Brandrede in einem flammenden Appell: "Wir müssen unsere Demokratie verteidigen, ein Leben in Solidarität, in Miteinander gegen Hass und Hetze". Sie werde genau dafür weiterkämpfen – jetzt halt eben mit Krücken und kaputtem Knöchel.
An die regen Kommentarschreiber unter ihren Videos hat sie zum Ende noch eine besondere Botschaft: "Da könnt ihr noch so viele Kommentare jetzt auch unter dieses Posting wieder drunterstellen, es wird euch nichts nutzen. Und im Übrigen: ihr dürft's das, weil wir in einer Demokratie sind und weil freie Meinungsäußerung hier in Österreich verteidigt wird."