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Ultimatum abgelaufen: Niger schließt jetzt Luftraum

Die neuen Machthaber im Niger haben nicht auf das Ultimatum reagiert und wollen sich nicht zurückziehen. Das Land hat nun den Luftraum gesperrt. 

Menschen demonstrierten letzte Woche, um ihre Unterstützung für die Putschisten zu zeigen. Bei der Demonstration wurden Parolen gegen Frankreich gerufen und russische Flaggen getragen.
Menschen demonstrierten letzte Woche, um ihre Unterstützung für die Putschisten zu zeigen. Bei der Demonstration wurden Parolen gegen Frankreich gerufen und russische Flaggen getragen.
Djibo Issifou / dpa / picturedesk.com

Zum Ablauf eines Ultimatums der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) gegen die neue Militärjunta schließt der Niger nach Angaben der Putschisten seinen Luftraum. Die Junta begründete den "bis auf weiteres" geltenden Schritt in einer Erklärung am Sonntagabend mit der "Gefahr einer Intervention", die durch "Vorbereitungen" in Nachbarländern deutlicher werde. Die Maßnahme gelte für "alle Flugzeuge". Jeder Versuch, den Luftraum zu verletzen, werde eine "energische und sofortige Gegenreaktion" nach sich ziehen.

Um Mitternacht (Ortszeit; Montag, ein Uhr MESZ) läuft ein vor einer Woche gestelltes Ultimatum der Ecowas an die Putschisten aus, um den am 26. Juli gestürzten nigrischen Staatschef Mohamed Bazoum in sein Amt zurückkehren zu lassen. Anderenfalls sei ein "Einsatz von Gewalt" nicht auszuschließen.

Anhänger mit russischen Flaggen

Am Tag des Ablaufs des Ultimatums versammelten sich Tausende Anhänger der Putschisten in einem Stadion in der Hauptstadt Niamey. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag berichteten, erschien eine Delegation des nach dem Putsch regierenden "Nationalen Rats für den Schutz des Vaterlandes (CNSP)" unter Beifallsbekundungen der Putsch-Unterstützer.

Das 30.000 Sitze fassende Stadion war fast vollständig ausgefüllt, die Atmosphäre war nach Angaben der AFP-Journalisten festlich. Einer der CNSP-Chefs, General Mohamed Toumba, verurteilte in einer Ansprache diejenigen, die im Schatten lauerten und eine "Subversion" gegen den "Vorwärtsmarsch des Nigers" im Schilde führten. "Wir wissen über ihren machiavellistischen Plan Bescheid", sagte Toumba weiter.

Einige im Publikum trugen russische Flaggen und Porträts der CNSP-Führungsspitzen. Welche Rolle Russland spielt, ist nicht ganz klar. Gemäß der "Tagesschau" wäre es denkbar, dass die Demonstrierenden damit ihrer anti-westlichen Gesinnung Ausdruck verleihen möchten. Ob Russland in den Putsch involviert sei, könne nicht gesagt werden. Offiziell zumindest verurteilt das Land den Putsch als verfassungswidrig.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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