Schock-Bericht der UNO

Ukrainische Kriegsgefangene werden monatelang gefoltert

Die Ukraine-Untersuchungskommission der UN wirft Russland schwere Verbrechen vor. Russland soll ukrainische Gefangene systematisch misshandeln.

Ukrainische Kriegsgefangene werden monatelang gefoltert
Wie schlecht Russland die ukrainischen Kriegsgefangenen behandelt, zeigt der Fall von Mykhailo Dianow. Der Ukrainer kam nach mehreren Monaten in russischer Haft im September 2022 frei.
X/UADefense

Ukrainische Soldaten werden in russischer Gefangenschaft einem UN-Bericht zufolge monatelang gefoltert. Die Misshandlungen seien "entsetzlich", systematisch und weitverbreitet, berichtete die Ukraine-Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates am Freitag in Genf. Kriegsgefangene würden regelmäßig schwer verprügelt und auch mit Elektroschocks gequält, teilweise an den Genitalien, hieß es.

Kriegsgefangene werden laut dem Bericht etwa zwischen neun und 15 Monate lang in Russland und auf ukrainischem Territorium festgehalten. "Die Schilderungen der Opfer zeigen, dass ihnen brutal und unablässig schwere Schmerzen und schweres Leid während nahezu der gesamten Haftzeit zugefügt werden", hieß es. Gefangene würden auch an Hunger leiden und würden deshalb in ihrer Not Würmer, Seife, Papier und Hundefutter essen.

Russland meldet ukrainischen Angriff in Grenzregion

Währenddessen gehen die Kämpfe zwischen Kiew und dem Putin-Regime weiter. Einen Tag vor dem Beginn der russischen Präsidentschaftswahlen hat die Ukraine erneut für russische Ziele angegriffen. Die Angriffe sollen am Donnerstag erfolgt sein, wie russische Quellen berichten. Lokale Behördenvertreter sagten, die Ukraine habe mindestens acht Raketen auf die russische Grenzregion Belgorod abgefeuert. Dabei seien zwei Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.

Lokalen Behörden zufolge versuchten ukrainische Soldaten zudem die Grenze zu überschreiten. Sie seien aber in den Regionen Belgorod und Kursk zurückgeschlagen worden. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, seine Truppen hätten 195 ukrainische Soldaten getötet, fünf Panzer und vier gepanzerte Infanteriefahrzeuge zerstört. Zwei Tage zuvor hatte das Ministerium erklärt, es seien bei einem anderen Angriff an der Grenze 234 ukrainische Soldaten getötet worden.

Es war nicht möglich, die russischen Angaben unabhängig zu bestätigen. Seit Kriegsbeginn ist es in dem Gebiet sporadisch zu grenzübergreifenden Angriffen gekommen. Dabei gab es in der Vergangenheit widersprüchliche Behauptungen beider Seiten, Desinformation und Propaganda.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf

    Auf den Punkt gebracht

    • Ukrainische Kriegsgefangene werden laut einem UN-Bericht monatelang in russischer Gefangenschaft gefoltert, was als "entsetzlich", systematisch und weitverbreitet bezeichnet wird
    • Gleichzeitig setzen sich die Kämpfe zwischen der Ukraine und Russland fort, wobei die Ukraine Berichten zufolge russische Ziele angegriffen hat und das russische Verteidigungsministerium über Tote und Zerstörung auf ukrainischer Seite berichtet
    20 Minuten, red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen