"Lage ist die Hölle"
Ukraine geht die Munition aus – Awdijiwka vor Fall
Russland versucht seit Oktober, Awdijiwka einzukreisen. Jetzt steht die Einkesselung der ukrainischen Stadt wohl unmittelbar bevor.
Russland versucht seit Oktober, Awdijiwka einzukreisen. Jetzt steht die Einkesselung der ukrainischen Stadt wohl unmittelbar bevor. Russische Truppen rücken im Norden, Süden und Osten der Stadt Bezirk für Bezirk vor.
Ukraine geht die Munition aus
"Es besteht die Gefahr, dass Awdijiwka in die Hände Russlands fällt", so der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. "Zu einem großen Teil liegt das daran, dass die ukrainischen Einheiten keine Artilleriemunition mehr haben." Munition, welche die USA nicht liefern können, weil die US-Republikaner im Kongress die gesamte Ukraine-Hilfe blockieren. Und welche auch Europa nicht liefert, weil sie mit der Munitions-Produktion nicht nachkommt.
VIDEO: Ukrainische Sturmbrigade: "Die Lage in Awdijiwka ist die Hölle"
Die Sicherstellung der Versorgung der verbleibenden Verteidigungskräfte wird so immer kritischer – und der ukrainische Versorgungskorridor immer enger: Der letzte Durchgang, über den sich Waffen und Munition in die und Verwundete aus der Stadt bringen lassen, sei nur noch 4.800 Meter breit, schreibt die "Bild".
Elite-Einheit soll Stadt retten
Nun soll Medienberichten zufolge eine ukrainische Elite-Einheit die Stadt zusätzlich verstärken. Die sogenannte Dritte Sturmbrigade soll gemäß dem "Forbes"-Magazin die strategisch wichtige Ost-West-Straße Hruschewski verteidigen, die direkt ins Stadtzentrum führt.
Dennoch rechnen einige Beobachter damit, dass die ukrainischen Verteidiger bald aufgeben müssen, um nicht vollständig eingeschlossen zu werden.
Awdijiwka liegt in Donezk, eine von insgesamt vier ukrainischen Regionen, die der Kreml 2022 für annektiert erklärt hatte.
Dem Bürgermeister von Awdijiwka zufolge leben inzwischen nur noch 941 Menschen in der Stadt. Vor der russischen Invasion waren es demnach 32.000 Menschen.
Politischer Rückenwind für Putin
Der Kreml würde eine Eroberung der Stadt vor der Präsidentenwahl im März vermutlich als großen Sieg feiern. Es wird erwartet, dass Präsident Wladimir Putin die Abstimmung gewinnen wird.