Tod aus der Luft
Ukraine bringt Horror des Krieges nun vor Putins Tür
Lang ließ Russland die Ukraine gnadenlos bombardieren. Doch nun spürt Putin im eigenen Land, was es bedeutet, dem Tod aus der Luft ausgesetzt zu sein.
Tausende Tote, ukrainische Städte im Bombenhagel, ins Visier genommene Wohngebiete sowie Krankenhäuser und Leid ohne Ende. Was die Ukraine seit Monaten wegen des russischen Machthabers Wladimir Putin erleiden muss, bekommt nun auch der Kriegstreiber selbst immer öfter zu spüren. Zwar nimmt die Ukraine bisher "nur" militärische Ziele und Energieversorgungs-Einrichtungen statt zivile Ziele ins Visier, doch immer mehr Explosionen, Zerstörungen und Opfer in Russland dürften die Nachricht ankommen lassen. Der Krieg klopft auch an Putins Tür.
Drohnen sollen bis zu 3.000 Kilometer weit fliegen
Bei einem Angriff auf den russischen Luftwaffenstützpunkt Morozovsk gelang es dem Sicherheitsdienst der Ukraine und dem Militär, in der Nacht auf Freitag mindestens sechs russische Kampfjets zu zerstören, wie der "Kiew Independent" unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle vermeldet. Zudem wurden etwa 20 russische Soldaten getötet oder verwundet.Auf dem Flugplatz seien Flugzeuge der Typen Su-24, Su-24M und Su-34 stationiert gewesen, so eine Quelle. Russland setzt diese Flugzeuge ein, um die Ukraine zu bombardieren.
"Dies ist eine wichtige Spezialoperation, die das Kampfpotenzial der russischen Streitkräfte erheblich einschränken wird", so die Quelle. Mutmaßlich ukrainische Drohnen griffen auch Ziele in der russischen Republik Tatarstan an. Tatarstan befindet sich 1.200 Kilometer östlich der Ukraine. Auch ein Wohnheim für Studenten, die in einer Drohnenfabrik arbeiten, soll getroffen worden sein. Bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges greift die Ukraine seit mehreren Wochen russische Ölraffinerien an. Drohnen sollen mittlerweile bis zu 3.000 Kilometer fliegen.
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Litauen sagt der Ukraine Drohnen-Nachschub zu
Und die Ukraine bekommt Nachschub. Litauen wird der Ukraine weitere Militärhilfe für den Abwehrkampf gegen den Angriffskrieg Russlands leisten. Regierungschefin Ingrida Simonyte kündigte nach einem Treffen mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Denys Schmyhal den baldigen Kauf und die Lieferung von rund 3.000 Drohnen für das angegriffene Land an. Die unbemannten Fluggeräte im Wert von insgesamt rund 20 Millionen Euro sollen bis Ende dieses Jahres die Front erreichen, sagte Simonyte am Freitag in Vilnius.
Auch werde das baltische EU- und Nato-Land mit der Entwicklung eines Rehabilitationsprogramms für verletzte ukrainische Soldaten beginnen. Die Regierung in Vilnius will dafür nach Angaben von Simonyte bis zu 15 Millionen Euro bereitstellen. Sie schloss auch die Möglichkeit nicht aus, dass ihr Land Soldaten zur Ausbildung in die Ukraine entsendet.