Sportmix

UFC-Star beendet Karriere, weil Vater an Corona starb

Khabib Nurmagomedow hatte seinen nächsten Sieg eingefahren, seine Kampfbilanz perfekt gehalten, da überraschte er mit einer unerwarteten Ankündigung.

Heute Redaktion
Teilen
Khabib Nurmagomedow
Khabib Nurmagomedow
imago-images

Auf allen vieren, mitten im Ring, in Tränen aufgelöst. So hatte man Khabib Nurmagomedow noch nie gesehen – so wird man ihn auch nie mehr sehen. Denn der UFC-Star will nicht mehr.

Beginnen wir von vorn: Der 32-Jährige verteidigte am Samstag bei UFC 254 in Abu Dhabi seinen Leichtgewichts-Titel gegen den US-Amerikaner Justin Gaethje (31). In der zweiten Runde bekam Nurmagomedow seinen Gegner am Boden zu fassen, setzte einen Würgegriff an und machte so lange weiter, bis Gaethje aufgeben musste. Nurmagomedow hatte gewonnen, zum 29. Mal in seiner MMA-Karriere, zum 13. Mal in der UFC. Noch nie hat der Russe aus der Republik Dagestan einen Kampf verloren. Und das wird er auch nicht.

Denn er zog noch im Ring den Schlusstrich: "Das war mein letzter Kampf. Auf keinen Fall kehre ich zurück ohne meinen Vater. Es war heute das erste Mal, seit das mit meinem Vater passiert ist. Vor drei Tagen habe ich mit meiner Mutter gesprochen. Sie will nicht, dass ich ohne Vater kämpfe – ich habe es ihr versprochen, dass das mein letzter Kampf war", sagte Nurmagomedow im Oktagon und legte seine Handschuhe demonstrativ in die Ringmitte.

Sein Vater Abdulmanap war im Juli nach einer Covid-19-Infektion und Herzkomplikationen in einem Moskauer Spital gestorben. Der MMA-Fighter bezeichnete seinen Vater und Trainer als besten Freund. Nach seinem letzten Sieg bedankte er sich auch auf Instagram nochmals und schrieb: "Danke Vater für alles, was du mir im Leben beigebracht hast."

Dass Nurmagomedow überhaupt gegen Gaethje angetreten war, kam einem Wunder gleich, wie UFC-Präsident Dana White nach dem Kampf sagte: "Offenbar war er im Spital, weil er sich vor drei Wochen den Fuß gebrochen hat. Er hat zwei gebrochene Zehen und ein Knochen in seinem Fuß ist gebrochen. Das hat mir seine Kampf-Crew erzählt und er hat es nie jemandem gesagt. Er läuft einfach durch die Gegend, er ist also einer der härtesten Menschen auf diesem Planeten."

Nurmagomedow, der laut eigener Aussage als Kind in Dagestan mit bloßen Händen gegen Bären kämpfte, gilt als einer der besten Fighter, die die UFC je gesehen hat. Er trat der Liga 2012 mit einer Kampfbilanz von 16:0 bei – und ließ sich nie bezwingen. Auch vom ehemaligen Superstar Conor McGregor nicht, den Iren besiegte Nurmagomedow im Oktober 2018 in einem skandalösen Kampf, als es nach dem wahren Fight noch zu Schlägereien im und um den Ring kam. Sowohl Nurmagomedow wie auch McGregor waren involviert.

Nach Nurmagomedows letztem Sieg am Samstag zollte ihm sogar McGregor Tribut.

1/17
Gehe zur Galerie
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd.<i> "Heute"</i> hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    Wer dopt, und warum? Die Ausreden reichen von kurios bis absurd. "Heute" hat eine Auswahl der besten Begründungen.
    (Bild: GEPA-pictures.com)