Übertreten? Dadic-Coach zweifelt nach Disqualifikation

Ivona Dadic darf den Siebenkampf bei den European Games nicht beenden. Die Oberösterreicherin wurde in der vierten Disziplin beim 200-Meter-Lauf disqualifiziert. Grund: Sie soll ihre Bahn minimal übertreten haben. Bei der rot-weiß-roten Athletin ist der Frust grenzenlos. "Ich kann nicht glauben, dass das passiert ist. Ich habe mir meine Augen rausgeheult", meint sie.

Basis für die Entscheidung dürfte ein Video von zweifelhafter Qualität sein. Dadic zeigt Screenshots davon in einer Instagram-Story. Darauf sieht es nicht so aus, als ob sie die Linie zur Nebenbahn tatsächlich überschritten hätte. Coach Philipp Unfried ist entsprechend sauer: "Die Disqualifikation ist willkürlich. Die Videoqualität, mit der unser Protest überprüft wurde, ist so schlecht, man sieht gar nicht, ob sie auf oder neben der Linie war", tobt er.

Nachsatz: "Auf dieser Basis einen Athleten zu disqualifizieren, ist nicht ein Anwenden der Regel, sondern ein sich hinter der Regel verstecken. Das finde ich überhaupt nicht gut." Besonders bitter: Dadic legte bis zum Zeitpunkt der Disqualifikation einen starken Wettkampf hin. Über 100 Meter Hürden gewann sie in Saisonbestzeit (13,70 Sekunden). Auch die 1,77 Meter im Hochsprung waren Saisonbestleistung. Ein Protest des österreichischen Verbandes wurde abgelehnt.