Erhebung der AK

Überraschendes Ergebnis – hier ist Wohnen am teuersten

Die Arbeiterkammer hat erhoben, wie tief die Menschen in verschiedenen Regionen fürs Wohnen in die Tasche greifen müssen. Das Ergebnis überrascht.

Oberösterreich Heute
Überraschendes Ergebnis – hier ist Wohnen am teuersten
A key on euro coins and banknotes on a brick.
Getty Images/iStockphoto

Die Wohnkosten werden in der aktuellen Phase der Teuerung als besonders belastend empfunden. AK-Präsident Andreas Stangl fordert deshalb jetzt dringend wirksame Maßnahmen, um Wohnen leistbar zu halten. Es brauche dazu eine Initiative für geförderten und somit sozialen Wohnbau. Stangl: "Zusätzlich zur Initiative für geförderten Wohnbau fordern wir eine echte Mietpreisbremse und einen Wohnbonus in der Höhe von zehn Prozent der Wohnkosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten".

Besonders hoch sind laut der Erhebung die Mieten in Regionen, in denen der Anteil an gefördertem Wohnbau gering ist. Während in Steyr, Steyr-Land und Kirchdorf die durchschnittlichen Kosten bei 707 Euro pro Monat liegen, zahlen Menschen in Linz, Wels, Linz-Land, Wels-Land und Eferding (712 Euro) sowie Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung (730 Euro) bereits um einiges mehr.

In großen urbanen Zentren wie den Städten Linz oder Wels und dem jeweiligen Umland wohnen laut AK rund zwei Drittel der Menschen zur Miete. Der Anteil der Mieter nimmt in Richtung der ländlich geprägten Bezirke ab und macht dort nur noch rund ein Viertel der Wohnformen aus. So leben in den Bezirken Linz, Wels, Linz-Land, Wels-Land und Eferding mehr als die Hälfte der Menschen in Miete, während es in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden weniger als ein Drittel sind. Im Mühlviertel mit den Bezirken Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung leben gar weniger als ein Viertel der Menschen zu Miete. Ähnlich ist der Anteil am sozialen Wohnbau verteilt: Während er in urbanen Zentren mit 47 Prozent relativ hoch ist, macht er im ländlichen Raum mit sechs Prozent nur noch einen Bruchteil der Wohnformen aus. Gleichzeitig zeigt sich: In Regionen mit nur wenig gefördertem Wohnbau sind die monatlichen Mietkosten beträchtlich höher. 

Bedeutend mehr müssen Menschen für die monatlichen Mietkosten laut Arbeiterkammer in den Bezirken Braunau am Inn, Grieskirchen, Ried im Innkreis und Schärding (761 Euro) bezahlen. Überraschend: Am teuersten wohnen Menschen in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck (853 Euro). Als besonders belastend werden die Strom- und Heizkosten sowie die Kosten für Miete- und Betriebskosten wahrgenommen.

Wir fordern wir eine echte Mietpreisbremse und einen Wohnbonus in der Höhe von zehn Prozent der Wohnkosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten
Andreas Stangl
AK-Präsident

Bei der Wohnzufriedenheit unterscheiden sich die einzelnen Bezirke: So sind Menschen, die in Bezirken mit hohem Anteil an Eigenheimen leben (wie zum Beispiel Rohrbach, Freistadt, Perg und weiten Teilen von Urfahr-Umgebung oder auch Kirchdorf und Steyr-Land), zufriedener mit den eigenen vier Wänden als in Bezirken mit hohem Mietanteil.

Während in urbaneren Gebieten die Menschen das öffentliche Verkehrsnetz, Einkaufsmöglichkeiten oder Kulturangebote als besonders positiv sehen, schätzen sie in ländlicheren Regionen die Nachbarschaft, ihre nähere Wohnumgebung, die Luftqualität und die als höher wahrgenommene Sicherheit.

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