Krügerl Bier für 8,50 Euro
Preisschock in Skihütten – fast 10 Euro für Würstel
9,60 € für Frankfurter Würstel oder 4,90 € für ein Glas Skiwasser – die Hütten-Preise explodieren, zeigt eine Erhebung der AK Salzburg.
Kurz vor den Semesterferien mag das so manchem den Gusto auf ein paar Tage Skifahren verderben – die Teuerung schlägt auf den Skihütten voll zu, und zwar noch weit mehr als sonst in der Gastronomie oder beim Einkaufen. Eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer Salzburg zeigt: Mit einer durchschnittlichen Steigerung von rund 60 Prozent seit der letzten Erhebung im Jahr 2014 haben sich die Preise für Bier, Jagatee, Pommes, Germknödel, Apfelstrudel & Co. auf den Hütten um fast das Doppelte im Vergleich zur allgemeinen Teuerung erhöht.
Doppelte Teuerung
Der Verbraucherpreisindex (VPI) ist im annährend selben Zeitraum (Jahresdurchschnitt 2013 – 2023) um 33,5 Prozent gestiegen. "Zieht man die Ergebnisse unserer letzten Gastronomie-Erhebung (September 2013 – 2023: + 49,18 Prozent) heran, zeigt sich eindeutig, dass die Skihüttenpreise über Gebühr angestiegen sind", analysiert AK-Konsumentenschützer Christian Obermoser.
Es wurden insgesamt 192 Skihütten in 23 Salzburger Schigebieten im Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau unter die Lupe genommen. Dabei wurden jeweils 24 Produkte mittels standardisiertem Erhebungsbogen dokumentiert. Davon waren 11 Getränke und 13 Speisen, darunter 5 Produkte speziell für Kinder (2 Getränke und 3 Speisen). Abgefragt wurde auch ob etwas für Leitungswasser verrechnet wurde. Erhoben wurden ausschließlich Betriebe, die sich direkt an den Skipisten befinden.
Skiwasser kostet 63 Prozent mehr
Teuer-Spitzenreiter bei den Getränken ist mit einem Maximalpreis von 8,50 Euro das Krügerl Bier. Prozentuell wurde das bei Kindern beliebte Skiwasser mit knapp 63 Prozent am meisten teurer. Insgesamt haben die Getränkepreise in den vergangenen zehn Jahren um knapp 50 % angezogen.
Getränkepreise in Skihütten
- Schiwasser: +62,78 Prozent
- Bier (Seidl/Halbe): +50,68 / +46,11 Prozent
- Cola: +47,30 Prozent
"Bei den enormen Preissteigerungen stört mich besonders, dass das bei Kindern so beliebte Schiwasser den Spitzenplatz einnimmt", sagt Peter Eder, Präsident der AK Salzburg.
Glas Leitungswasser für 1 Euro
Selbst Leitungswasser gibt es auf vielen Hütten nicht mehr gratis. Bei 62 Hütten (rund einem Drittel der untersuchten) fand sich eine Preisangabe. Für 0,25 l Wasser wurden dort im Schnitt 1,06 Euro verrechnet.
Die Preise unterscheiden sich regional teils stark. Prinzipiell gilt: Je größer das Schigebiet, desto höher die Preise. Wie groß die Unterschiede sein können, illustriert die AK Salzburg an einigen Beispielen. Für 0,4 Liter Skiwasser werden in Obertauern 4,90 Euro verlangt. Günstiger ist es in Werfenweng mit 3 Euro für einen halben Liter – eine Differenz von 104,17 Prozent.
„Die Skihüttenpreise sind über Gebühr angestiegen“
Cola: 0,25 Liter sind am Kitzsteinhorn schon um 2,10 Euro zu haben. In Dorfgastein wurde die gleiche Menge der koffeinhaltigen Limonade um 4,30 Euro gesehen – eine Preisspanne von über 133 Prozent.
90 Prozent Preisunterschied bei Bier
Und die Preisunterschiede beim Bier: In Obertauern kostet ein "Pint" (0,4 l) 6,80 Euro (hochgerechnet auf die "Halbe" sind das stolze 8,50 Euro), während in Werfenweng 4,50 Euro für 0,5 Liter Bier verlangt werden, Preisdifferenz fast 89 Prozent.
Noch stärker schlug die Teuerung beim Essen zu. Hier stiegen die Preise seit 2014 um mehr als 63 Prozent. Spitzenreiter ist Apfelstrudel, der sagenhafte 75 Prozent mehr kostet als bei der letzten Erhebung.
Preisanstieg bei Speisen:
- Apfelstrudel: +75,07 Prozent
- Spaghetti Bolognese: +69,10 Prozent
- Frankfurter mit Gebäck: +69,72 Prozent
9,60 Euro für Frankfurter
Auch hier variieren die Preise von Hütte zu Hütte stark, wie die Konsumentenschützer der AK aufzeigen. Spaghetti Bolognese beispielsweise kosten in Saalbach-Fieberbrunn 8,90 Euro. In Leogang hingegen 18 Euro, das entspricht einer Preisdifferenz von über 102 Prozent.
Bei Frankfurter Würsteln mit Gebäck wirkt Mühlbach mit 4,50 Euro preislich moderat. Zum Beispiel gegenüber Saalbach, wo 9,60 Euro verlangt werden, ein Unterschied von über 113 Prozent. Und Germknödel sind mit 5,80 Euro vergleichsweise günstig in Großarl-Dorfgastein. Anders in Leogang für 13,50 Euro (inklusive Vanille-Sauce) – Preisdifferenz über 132 Prozent.